52 Lago Bertrand

Lago Bertrand (RCH) 16. bis 18. 1.2016


16. 1.2016
Nach dem Frühstück fahren wir bei kühlem, bedecktem Wetter los. Grüne
Graslandschaft, Büsche und Bäume säumen den Weg. In der Ferne gibt es
immer wieder Schneeberge zu sehen. Ab und zu fallen Tropfen und je näher
wir den Bergen kommen, je schlechter wird das Wetter. Durch Wälder
und enge Täler führt die Strasse und irgendwann folgen wir ein Stück
dem Rio Blanco und dann geht's hinauf, links und rechts ziemlich steile
Hänge. Leider wird die Sicht arg durch Nebel beschränkt. Vom Cerro
Castillo sehen wir gar nichts. Inzwischen regnet es sogar. Das ist ja
eine richtige Abwechslung. Weiter geht's durch die bergige Landschaft
bis wir an den Lago General Carreras komment. In Villa Rio Tranquilo
halten wir an und essen in einer kleinen Bude Empanadas. Draussen
windet es stark, aber dafür hat's wieder aufgemacht und von Regen
keine Spur mehr. Der See hat eine wunderschöne Farbe. Die Strasse ist in
schlechtem Zustand und Ruedi muss aufpassen. Endlich kommt unser Hotel
Mallin Colorado in Sicht. Neben dem Hauphaus mit Rezeption und Restaurant
gibt es noch einige Cabañas. Es gibt noch ein Hin und Her weil der Preis
von Ruedis Reservationsbestätigung überhaupt nicht mit dem von der
Besitzerin geforderten Preis übereinstimmt. Aber dann ist auch das
geklärt und wir werden in ein Häuschen gebracht. Eigentlich ein kleines
Paradies, wenn da nicht so vieles der Einrichtung leicht gammlig, oder
einfach nicht instand gehalten wäre. Schade, die Lage ist einmalig.
Wir bekommen ein recht gutes Nachtessen und schleichen dann ab in Bett.


17. 1.2016
Das Frühstück ist gut, aber entspricht nicht dem, was ich für diesen
Preis erwarte. Wir beschliessen, die Catedrál und Capilla de Marmoles
zu besuchen. So fahren wir fast bis Rio Tranquilo und biegen dort ab 
auf eine schmale und teilweise sehr steile Strasse. Unten sehen wir 
gerade, wie ein volles Boot abrauscht. Da aber noch 2 andere Leute auch
auf das nächste Boot warten, können wir zu viert gleich los.
Auf dem Wasser, das eine traumhafte Farbe hat, wird es empfindlich
kühl, aber wir haben uns vorgesehen. Nach einer Weile drehen wir ab
und nun tuckern wir dem Ufer nach an all den wunderschönen vom Wasser
geschliffenen Formationen aus Marmor. Die Farben wechseln ab und es
gibt auch Orte, wo sich das Wasser höhlenartig in den Stein gefressen
hat und man ein Stück hinein fahren kann. Es gibt auch ein paar Inselchen
aus Stein, eines davon wird Catedrál genannt. Dann geht es wieder
im Hui zurück. Wir fahren noch nach Rio Tranquilo, wo wir eine Kleinigkeit
essene, bevor wir uns auf den Weg ins Valle Exploradores machen. Dort
kann man scheinbar ganz nahe an den Glaciar Exploradores heran fahren
und von dort mit einem kurzen Spaziergang noch näher daran kommen.
Aber nach einigen Kilometern hinter dem Lago Tranquilo meint Ruedi,
dass wir eigentlich umkehren könnten. Bis zum Gletscher wären es doch
noch über 30 km und dann wieder alles retour in unser Domizil... Mir
ist das gerade recht. Gemäss Plänchen vom Hotel soll es eine Möglichkeit
geben, dort einen grösseren oder kleineren Spaziergang zu machen. Auch
auf dem Rückweg müssen wir immer wieder die spezielle Farbe des Sees
bewundern. Türkis, milchig-blau, dann doch wieder anders. Schwierig zu
beschreiben. Irgendwo müssen wir eine halbe Stunde warten. Die
Carabineros, die Bomberos (Feuerwehr), die Ambulanz. Alles ist hier,
dazu viele Leute. Eigentlich ist nicht viel passiert. Ein Auto ist von
der Strasse abgekommen und ein kleines Stück den Berg runter gerollt.
Das muss nun wieder hoch geholt werden. Die Insassen sind mit dem
Schrecken davon gekommen, aber das Auto braucht eine neue Vorderachse.
Zuhause machen wir uns auf den uns angegebenen Weg. Der Wald oberhalb
der Anlage ist fantastisch. Ursprünglich, voll Vögel, die sich zum
Teil überhaupt nicht um uns scheren. Wir können einen Magellan Specht
bewundern, ziemlich gross, rund um den Schnabel rot, sonst schwarz und
auf dem Rücken etwas weiss. Und auf dem Kopf hat er 'e Tschüpel'. Wie
die anderen Vögel heissen, kann ich nicht herausfinden. Etwas weiter oben
führt der Weg aus dem Wald hinaus und dort lauern die Bremsen
(Riesendinger, die stechen) auf uns. So macht das keinen Spass und wir
kehren um. Wir schreiben unseren Bericht, trinken etwas und dann ist
auch schon das Nachtessen bereit. Feiner Lachs mit Kartoffeln und
gegrillten Zucchettischeiben. Das schmeckt, wenigstens mir, Ruedi kann
Fisch leider nicht so geniessen. Mir macht seit heute Abend der
Heuschnupfen wieder ziemlich Mühe, und so habe ich nur noch den Wunsch
nach Bett.



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