52 Bariloche

San Carlos de Bariloche (RA) 6. bis 8. 1.2016



6. 1.2016
Und wieder scheint die Sonne. Die Aussicht vom Esszimmer aus, wo das Früh-
stück auf uns wartet, ist verlockend. Der See funkelt zwischen den Bäumen
und scheint auf uns zu warten. Aber er soll sehr kalt sein. Wir sind ja
auch auf 800M und die Nächte sind sehr frisch. Von hier aus ist man in ca.
20 Minuten im Skigebiet. Mit Kaffee und Tostados im Bauch machen wir uns
auf den Weg nach San Carlos de Bariloche. Immer dem See entlang. Die Gegend
wird nun sehr trocken und wir fühlen uns wie im Winnetou-Film. Steppe,
gelb-braune trockene Grasbüschel und immer wieder tolle Felsgebilde, die
von der Erosion nicht vertilgt wurden. Der See spiegelt die Landschaft
wider und wir geniessen die Fahrt. In Bariloche lassen wir unser Gepäck
im Hotel und lassen als erstes unser Auto aussen und innen reinigen. Es
gibt hier nirgends Waschanlagen in Selbstbedienung. Die Wartezeit benutzen
wir um die Hauptstrasse mit allen Lokalen und 1000 Schoggiläden hinunter
zu schlendern. Hier ist alles auf Touristen ausgerichtet. Schoggi und
Touri-Krimskrams-Läden, wohin das Auge blickt. Aber damit hat sich's
auch schon. Keine Seepromenade, nicht einmal einfach ein Weg, wo man dem
See entlang spazieren könnte. Unser Hotel liegt an prominenter Lage, aber
die Zimmer sind lieblos, teilweise fast gammlig. Das Bett ist dafür gut.
Bisher waren mir (Liz) die Betten eher zu weich, was mein Rücken nicht
so toll findet. Wir ordnen ein bisschen unser Zeug und machen Wäsche zum
Waschen bereit. Später stellen wir aber fest, dass es hier zwar Wasch-
salons gibt, aber man kann nicht selber waschen, es wird gewaschen und
das passt mir nicht, zudem dauert es ziemlich lange, ev. einen ganzen Tag.
Beim Tourist-Office wird eine Theatervorstellung vorbereitet. Ruedi
witzelt, dass hier wohl die Weihnachtsgeschichte aufgeführt wird. Aber
noch ist nicht auszumachen, wann der Beginn ist. Inzwischen finden wir
ein lustiges Lokal, wo wir draussen einen Apéro nehmen. Da wir keinen
Hunger verspüren, machen wir uns auf den Heimweg und sehen, dass nun
viele Leute auf die Aufführung warten. Etwa 3x sagt einer, dass es nun
beginne, aber dann weibeln wieder hektisch die Leute durcheinander und
so dauert es noch fast eine halbe Stunde, bis sie starten. Da etwa 6
Mikrofone dort stehen und Leute mit Instrumenten, dachten wir, da wird
gesungen. Leider ist das nicht so. Tatsächlich wird die Weihnachts-
geschichte aufgeführt. Angefangen bei Zacharias und Elisabeth usw.
Es wird nicht gesungen, sondern so wie es in der Bibel steht vorge-
lesen und die Akteure sind stumm. Etwas enttäuscht ziehen wir ab, das
wird uns doch zu langfädig.
Endlich wird es nun draussen etwas kühler. So können wir die Fenster
öffnen und ins Bett sinken.



7. 1.2016
Bariloche ist am frühen Morgen unter einer Wolkendecke. Die Sonne lässt
auf sich warten. Das Frühstück findet in einem grossen Saal mit toller
Aussicht auf den See statt. Das Buffet ist aber nicht halb so toll.
Es ist wirklich schade, dass dieses Hotel nicht mehr aus sich macht.
Zudem ist es nicht ganz billig, d.h. man könnte auch ein bisschen mehr
erwarten. Mit dem Auto machen wir eine vorgeschlagene Runde, auf der
auch 100 Touribusse unterwegs sind. Die Gegend ist wirklich malerisch.
Unterwegs gibt es ein paar Plätze für Fotohalte. An einem speziellen
sind Stände aufgestellt und natürlich steht auch wieder eine Frau dort
mit Bernhardiner. Die Leute lassen sich mit Hund fotografieren. Das ist
ein Knüller in Bariloche. Auch in der Stadt hat es Orte mit Bernhardiner
für diesen Zweck. Und wehe, man fotografiert den Bernie selbst, das
gibt Ärger. Wir machen noch einen Abstecher zur Colonia Suiza. Das ist
aber ein ziemlicher Ablöscher. Das hat mit der Schweiz rein gar nichts
zu tun. Zudem ist kurz vor 12 noch alles geschlossen. Wir ziehen also
wieder ab und beschliessen, auf den Cerro Catedral zu fahren. Leider ist
der Catedral ziemlich in den Wolken und so gehen wir erst mal Kaffee
trinken. Inzwischen reisst es auf und wir holen uns ein Ticket, um mit
der Gondel hinauf zu fahren. Ober schickt man uns gleich weiter, und
zu unserer Überraschung geht es noch höher hinauf, diesmal mit Sessel-
lift. Auch auf knapp 2000m Höhe braucht es keine Jacke. Wir machen einen
Rundgang und bestaunen die Hänge, die man von dort aus sieht. Skilifte,
Sesselbahnen noch und noch (natürlich alles nur im Winter in Betrieb).
Da ist auf kleinem Platz ein Riesenangebot. Nicht sehr schön anzusehen,
aber auch nicht so schlimm, denn die Gegend dort ist auch ohne Skilifte
sehr öde.
Nach unserer Rückfahrt ins Hotel hängen wir ein bisschen 'rum und nun
machen wir uns bereit für den abendlichen Spaziergang zu irgend einer
Kneipe, wo's einen Drink gibt.


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