Confluencia Rio Baker und Rio Nef
35 km ab Mallin Colorado Eco Lodge
18. 1.2016 Heute Morgen gib's plötzlich kein Wasser mehr. Zum Glück ist keiner von uns unter der Dusche. Ruedi informiert die Hotelleitung und sofort rennen die beiden Leiter mit Machete und Polygripzange los und wir nutzen die Zeit zum Frühstücken. Dann gibt's wieder Wasser und wir erledigen, was nicht schon vorher gemacht war. Auch heute haben wir keine grosse Strecke vor uns. Das Wetter ist ein Sonne-Wolken-Gemisch, wird aber immer besser und heisser.Die Strasse ist mal besser, mal schlechter, aber wegen des trockenen Wetters saumässig staubig. Auch mit Umluft statt Frischluft im Auto und mit geschlossenen Fenstern fühlen wir uns wie im Sandsturm. Einmal mehr ist dafür die Landschaft grandios. Zuerst kommt der Lago Negro, der wirklich sehr schwarz aussieht, dann der Lago Bertrand, wieder tiefblau und dann fahren wir dem Rio Baker nach. Der hat eine Farbe, da kann jede Südseeinsel, resp. das Meer darum herum, neidisch werden, gar nicht zu reden von der 'schönen,blauen Donau'. So was von Blau hat die noch gar nie gesehen. Weiter unten mündet der Rio Baker mit einem Wasserfall in den Rio Nef, was zusammen weiterfliesst, heisst aber trotzdem Rio Baker. Die Farbe ist jetzt eher grau-blau. Leider kann man den Zusammenfluss nur von weit oben sehen. Es gibt weder Strasse noch Weg, der dorthin führen würde. Das ist schade, denn es ist rech eindrücklich. Der Fluss hat sich eine tiefe Schlucht gegraben und die Strasse bleibt lange auf der Ebene darüber. Immer wieder sehen wir irgendwo von weitem, manchmal auch ziemlich in der Nähe, hohe Schneeberge mit riesigen Eisfeldern. Wir waren vorher auf der Höhe des Campo de Hielo Norte und hier weiter im Süden ist neben uns das Campo de Hielo Sur. Das ist eine zusammenhängende Reihe von Bergen mit Gletschern. So etwas kann man sich gar nicht richtig vorstellen, wenn man es nicht sieht. Es ist einfach gigantisch und beeindruckend. Es ist auch so, dass hier auf dem Land und in den kleinen Ortschaften das Wasser meist von einer Quelle gefasst wird und dass es nur ganz wenig oder überhaupt kein Chlor benötigt, so das das Leitungswasser wunderbar zum Trinken ist. Cochrane ist ein kleines Städtchen, mit einer parkähnlichen Plaza de Arma. Wir bekommen einen wunderbaren Salat in einem kleinen Café. Anschliessend gehen wir noch rasch ins Internet-Café, wo's richtigen Kaffee gibt. Dann machen wir uns auf den Weg zum Tamango National Park. Allerdings erwischen wir den falschen Weg und fahren wieder einmal eine Dreckstrasse, die allmählich zum Weg wird.... Der Park ist zwar da, aber hinein kann man hier ganz bestimmt nicht. Dafür gibt's eine tolle Aussicht auf den Talboden und die umliegenden Berge. Unten orientieren wir uns neu und fragen dann noch jemand. Nun sind wir richtig. Der Ranger empfiehlt uns, den 'Sendero Carpintero' zu nehmen. Der sei schön eben und unterweg könne man bestimmt irgendwo Huemule (Südandenhirsch) antreffen. Die ersten 500m ist der Weg tatsächlich schön eben. Dann kommt ein toller Campingplatz mit sogenannten Quinchos. Das sind kleine offene Holzhäuschen mit Grill und Tisch und Bänken. So kann auch bei schlechtem Wetter gekocht werden. Das schätzen vor allem die Velofahrer und Tramper, die ja oft bei jedem Wetter pickelhart campen. Nun wird der Weg zum Pfad und geht munter bergauf, bergab. So richtig, wie es mir (Liz) gefällt. Ruedi beisst sich aber tapfer durch und wir werden schon nach kurzer Zeit mit dem Anblick eines grasenden Huemul-Bocks belohnt. Foto-Session, ihn interessiert's nicht. Dann marschieren wir weiter und als wir uns umdrehen, um nochmals Fotos zu schiessen, bemerken wir, dass wir direkt über der weiter unten äsenden Huemul-Kuh vorbei gegangen sind. Also etwas zurück, damit auch die Dame auf's Bild kommt. Weiter oben wird der Blick frei auf den Lago Cochrane, der in sattem Blau unter uns liegt, und auf die umliegenden Berge. Natürlich tauchen jetzt weiter hinten wieder die Schneeberge auf. Es ist einmalig. Wir können zwei Aguila Mora beobachten und uns an der üppigen Vegetation freuen. Ruedi bleibt irgendwo ein bisschen sitzen, während ich noch weiter gehe. Der Weg ist oft ziemlich steil, ob rauf oder runter. Aber das ist meine liebste Art zu wandern. Davon werde ich nie müde, und am Ende schmerzen weder die Knie, noch der Rücken. Wunderbar! Irgendwo hat es in einem kleinen Wäldchen eine ganze Vogelkolonie. Winzige, piepsende beige-braun gestreifte Vögelchen, leider konnte ich bis jetzt nicht heraus finden, wie sie heissen. Fotografiert werden wollten sie jedenfalls nicht, sie wechselten die Position im Sekunden-Takt. Das schaffen ich und mein Fotoapparat nicht. Auf dem Rückweg treffen wir tatsächlich wieder auf das Huemul-Pärchen. Sie ist immer noch am Futtern und er liegt gemütlich im Gras und schaut ihr dabei zu. Wie friedlich. Natürlich müssen wir auch das festhalten. Wahrscheinlich sind die beiden vom örtlichen Tourismus-Verein angestellt :-) Was für ein toller Spaziergang. Und die Bremsen waren diesmal nicht derart aufdringlich und nicht so zahlreich, so dass man nicht wie ein zuckender Rocksänger durch die Gegend laufen musste. Wir suchen uns ein Restaurant, wo wir ein einen Mosqueta- und einen Calafate-Sour bestellen und anschliessend ein feines Nachtessen geniessen. Calafate sind kleine, schwarze Beeren, den Heidelbeeren ähnlich, hat uns die Serviertochter erklärt. Zudem sei es so, dass wenn man Calafate isst (oder eben trinkt), kommt man nach Patagonien zurück. Kein schlechter Gedanke.... Mosqueta werden hier die Hagebutten genannt. Die beiden Drinks waren jedenfalls gut. Calafate ist eine Berberitzenart Nun ist Ruedi schon am Schnarchen und ich will ebenfalls in die Heia. Morgen müssen wir früh auf, damit wir die 10Uhr Fähre in Puerto Yungay erwischen.
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Cabañas Hervila | KOMMENTAR |
Zuletzt geändert 2016-07-02 18:18 UTC von 0 (Unterschiede)
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