Gobernador Gregores(RA) 23. 1.2016
23. 1.2016
Vom Hotel starten wir erst über die Ruta 40 nach Süden. Nach 32 Kilometern
ist ein Abzweiger Richtung Cuevas de las Manos. Scheint erst eine normale
Naturstrasse zu sein. Doch dann entwickelt sie sich zu einer abenteuerlichen
Jahrmarktsfahrt. Steilste Passagen in tiefem Schotter führen wie die
Achterbahn in den tiefen Canyon um bald wieder ebenso abenteuerlich
anzusteigen. Viele Schilder mit Hinweisen wie 'testen sie ihre Bremsen'
und 'Achtung, steiler Anstieg' begleiten diese scheinbar neu angelegte
Strasse.
Nach einiger Zeit treffen wir auf die Strasse von Bajo Caracoles zu den
Cuevas.
Auch ein Feldweg aber ohne diese Steigungen und in besserem Zustand.
Die Cuevas de las Monos sind eindrücklich. Siehe Wikipedia
Unter überhängenden Felsen, hoch über dem Canyon sind die Wände voll mit
farbigen Handabdrücken, mit Bilden von Guanacos und Choiques (Nandu).
Über eine Länge von vielen hundert Metern sind Wege und stabile Galerien
gebaut. Die Führung ist auf Spanisch. Sehr schnell und mit lokalem
Kolorit. Nachfragen auf Englisch stossen ins Leere. Unsere Guide kann
diese Sprache leider nicht. Dennoch, was wir mit bekommen, ist interessant
und gibt ein Bild.
Zurück nach Bajo Caracoles sind es nun dort die Dieselfahrzeuge, welche
keinen Treibstoff erhalten, 150 km weg von der nächsten Tanke im Norden
und 250 km im Süden.
Unser Benziner wird aufgefüllt und nach einem riesen 'Milanese', welches
wir uns teilen, geht es weiter nach Süden. Die längste Strecke geradeaus
ohne jede Kurve ist 42 Kilometer lang. Zum Glück zwingt uns der starke
Patagonische Wind, permanent aufzupassen, dass man nicht von der Strasse
gefegt wird. Die Fahrt durch die Pampa hat dennoch ihren Reiz. Immer
wieder Hügel wie Dünen, mit schönen Strukturen, dann wieder eine Herde
Guanacos. Manchmal auch mitten im Nichts ein paar Pferde, Liz fragt sich
jeweils, ob die wirklich wild sind oder jemandem gehören, denn nirgends
ist eine Estancia in Sicht, oder wenigstens ein Weg, der darauf hinweisen
würde, dass eine in den Hügeln versteckt ist. Und woher bekommen sie Wasser,
wenn kein Fluss oder Tümpel auszumachen ist?
Wir erreichen Gobernador Gregores gegen 16 Uhr. Gregores ist ein lang-
gezogenes Kaff mit einer Hauptstrasse voller Ampeln, die ständig rot sind.
Verkehr hat es aber kaum. Nach einigem Suchen finden wir etwas versteckt
unsere Unterkunft. An der Strasse grossartig und beeindruckend, hinter
der Fassade as usual. Sauber, klein, funktionierende Dusche, alles da.
Hier finde ich nun auch in einem Supermarkt eine Schuhputzbürste und kann
endlich meine Schuhe in einen ansehnlichen Zustand bringen. In diesem
Supermarkt sieht man auch, dass hier Geld vorhanden ist. Verglichen mit
allem, was wir in vergleichbaren Orten (vor allem in Chile) gesehen haben,
ist dieser reich assortiert und die Regale sind voll. Früchte sind aber
auch hier eher Mangelware. Wir sind halt wirklich weit, weit weg von
irgendwelchen Plantagen oder Gemüsefeldern. Es ist die Pampa, so einfach
ist das.
Zum Nachtessen gehen wir dann ins El Coyote. Etwas anderes finden wir nicht.
Der örtliche Club, mit viel Elektronik, Lautsprechern etc. ausgerüstet,
und einem freundlichen Barman. Die Musik im Hintergrund ist in dezenter
Lautstärke und wir sind in dem grossen Lokal die einzigen Gäste. Das
Essensangebot ist klein. Pizza, Empanada und Milanese (paniertes Plätzli).
Wir entscheiden uns für Empanadas, was gefüllte Teigtaschen sind. Dies
sind sehr gut und passen zu unseren Drinks. Cuba libre und Orangensaft mit
Rum.
Der Spaziergang zurück ins Hotel beschliesst unseren Tag.
Link : Cueve da las Manos
|
|