Villa La Angostura (RA) 5. bis 6. 1.2016
5. 1.2016
Heute stehen wir früh auf. Im empfohlenen 'Pan con Chocolate' bestellen
wir uns ein für die Serviertochter völlig schräges Frühstück. Nämlich
eine schöne, knusprige Baguette, Butter und Kaffee. Nach mehrfachem
Erklären, erhalten wir es auch. Wir hatten einfach Lust auf gutes Brot.
Hier eher eine Seltenheit. Anschliessend fahren wir Richtung Süden auf
der Ruta 40. Auch jetzt wieder durch megaschöne Landschaft. Beim Rio
Hermoso biegen wir ab und fahren jetzt auf Piste. Der Fluss macht seinem
Namen alle Ehre (hermoso=schön). Leider sind wir aber nicht die einzigen
unterwegs, und so verschwindet die Landschaft immer wieder in den Staub-
wolken. Am Lago Meliquina halten wir an. Als Ruedi vor 3 Jahren hier
mit dem Motorrad vorbei gefahren ist, war da noch gar nichts. Jetzt
gibt es mehrere Restaurants, mindestens ein Hotel und ganz viele Ferien-
häuser. Nicht wie ein Dorf, sondern alles auf einer grossen Ebene ver-
teilt und durch Wald oder Gebüsch voneinander getrennt. Der See ist
tiefblau und wir machen einen Spaziergang, so weit der Weg eben ein Weg
ist. Ruedi bleibt sitzen und ich folge noch ein gutes Stück dem Trampel-
pfad, direkt am See entlang. Ich kann fast nicht umkehren, muss immer
wieder fotografieren. Es ist sooooo schön. Bevor wir weiterfahren trinken
wir noch ein Wasser, denn inzwischen ist es heiss geworden und der Weg
zurück war schweisstreibend, obwohl es ziemlich windet. Die Strasse führt
nun zum Paso Cordoba auf ca. 1300m. Die bizarren Felsformationen, die
unseren Weg säumen, sind sehr beeindruckend. Es ist unglaublich, was da
die Natur kreiert hat. Wir müssen immer wieder anhalten und einfach
schauen. Dort wo unsere Strasse wieder auf eine grosse, asphaltierte
trifft, gibt es eine Tankstelle, aber leider kein Benzin. Der Rio Cor-
doba ist unterwegs in den Rio Traful geflossen und als ziemlich breiter
Fluss bei der Tankstelle in den Rio Negro gemündet und sehr breit. Das
Wasser hat eine so intensive Farbe, mal tiefblau, dann wieder grün, wie
bei einer südpazifischen Insel. Ich möchte gerne ein bisschen meine Füsse
darin abkühlen, aber der ganze Strand ist gespickt mit Glasscherben und
ich besitze keine Badeschlappen. Muss ich mir unbedingt kaufen!! Also
weiter, wieder auf Dreckstrasse Richtung Lago Traful. Auch hier tolle
Landschaft, aber leider auch viel Verkehr, vor allem in Seenähe, wo es
massenhaft Hotels, Ferienhäuser und Campingplätze gibt. Es scheint schon
so lange nicht geregnet zu haben, dass die Luft auch ohne Verkehr leicht
staubig ist. Schade, aber das gehört hier dazu.
Das letzte Stück ist wieder geteer. Auch hier mehrere Seen umgeben von
Wald und ohne ersichtliche Zufahrt. In der Nähe von Villa Angostura
wartet unser Bed&Breakfast auf uns. Wir werden sehr nett empfangen und
das Zimmer ist zwar einfach, aber mit allem was es braucht, ausgestattet.
Nach einer Ruhepause fahren wir nochmals ins Städtchen, schauen uns auf
der Hauptstrasse um und finden tatsächlich Schlappen für mich, mit denen
ich auch ins Wasser hinein kann. Das ist unumgänglich, da die Ufer immer
sehr steinig sind. Nun gibt es noch eine Kleinigkeit in einem netten
Restaurant und dann ab in die Heia. So schöön.
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