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Tag 12
Die Woche geht wieder los .. Als Erstes kann ich zur Physiotherapie. Mein Bein freut sich. Neue Therapeutin, Frau Eloide Grosfilley, Französin aus dem nahen Jura. Eine 15-jährige 'schnuppert' einen Tag. Chinesische Mutter, französischer Vater, in Lyss zu Hause - dreisprachig. Beim Pflegezimmertermin erfahre ich, nicht freiwillig sondern nach Nachfrage, dass die Entwässerungspillen abgestellt sind. Endlich .. Der Ernährungskurs ist eigentlich interessant. Aber leider spricht die junge Dame etwa so gut Deutsch wie ich Chinesisch. Katastrophe. Das Gehtrainig war gut. Ich liess mich per sofort zur nächst höheren Stufe verschieben. Chüngel an Estragon zum Mittagessen war supergut. Mein Tischnachbar hätte vermutlich etwas anderem den Vorzug gegeben. Aber der will eh nur noch heim. Ausdauertraining bei Amandine Brosy. Nach zehn Minuten sehe ich auf dem rechten Auge plötzlich nichts mehr. Alles grau mit ganz rechts aussen einem minimalen Schimmer Licht. Ist nach etwa fünf Minuten vorbei. Löst sich innert vielleicht fünfzehn Sekunden auf. Dr. Prica ruft zurück, 'keine Panik'. Er hat mir für den 25.11. einen Termin in Delsberg gemacht. Der hat wohl einen an der Waffel, ausgerechnet Delsberg! Ich lasse ihn diesen Termin canceln. Ich informiere Frau Bulloni und bitte sie um einen Kontrolltermin. Kartoffelgratin mit Schinken und Gemüse zum Znacht. Etwas scharf und etwas viel; ich mag nicht alles. 20:15 Ich gehe pennen!Dienstag, 16.11.2021, Tag 13
06:50 Tagwache per Wecker. Draussen alles dicht. Man sieht keine Lichter vom Dorf. 07:40 Quick-Wert Bestimmung. Die Krankenschwester erklärt einer Auszubildenden den Vorgang Schritt für Schritt. Sehr ruhig und professionell. Als ich ihr danach anbot 'So, nochmal das Gleiche und die junge Frau führt aus' war sie erst etwas überrascht, hat dann aber abgelehnt. Schade eigentlich. 08:30 Nach dem Morgenessen ist die Sicht draussen noch immer deutlich unter 100 Meter. Zum Glück muss ich heute nicht raus. Die beiden Sessions heute mit Amandine Brosy haben mich fertig gemacht; es tut mir alles weh. 16:30 noch aufs Velo. Judihuiii! Ich habe die Endurance auf dem Velo hinter mir.5 --> 6Informationsbeschaffung
Danach bin ich bei den Damen in Weiss aufgeschlagen und habe jemanden verantwortlichen, der Deutsch kann, verlangt. Nach einigem hin und her standen dann zwei Krankenschwestern da. Eine konnte etwas weniges Deutsch, die andere hörte nur zu. Ich habe mich darüber beschwert, dass sie Chemie in mich hinein schütten, ohne mich zu informieren, was es ist und wozu es dient. Beispielsweise habe ich herausbekommen, dass das Quetiapin auch mit dem Set zum Nachtessen verabreicht wird. Eine zweite Ration kommt gegen 22:00 als Schlaftablette. Dazu habe ich auch die Art und Weise angemotzt, meine Frau stand am Samstag halb nackt im Zimmer, als die Dame hereinplatzte. Die Dame kam einfach ins Zimmer gestürmt. Nicht die feine Art! Die Dame lässt das Zeugs trotz Verweigerung bei mir. Es stehen inzwischen 8 Portionen in meinem Zimmer. Die Krankenschwester im Gespräch sagte mir, das sei gegen die Angst. Angst? Was ist das? Auf meine Frage, ob nicht eventuell mich vorher jemand fragen könnte, ob ich überhaupt Angst habe, hatte sie keine Antwort. Auch die Frage nach dem Mittel, welches mich von Toilette zu Toilette huntern lässt, wurde nicht schlüssig beantwortet. Nach telefonische Rückfrage bei Dottora Minelli wurde die Gabe dieser zwei Drogen gecancelt. Gerne hätte ich eine Antwort, wie die Klinik dazu kommt, mir ein Psychopharmakum zu verabreichen, ohne mich zu fragen und ohne mich über dessen Zweck zu informieren. Gerne hätte ich eine verständliche Information zu den Medikamenten wie auch bei Wechseln und Ergänzungen von Medikamenten. Gerne hätte ich zwischendurch auch einen Status und eine Aussicht auf das weitere Vorgehen. Ich werde diesen Text zur Information an den hiesigen Chefarzt, Dr. Christoph Kaufmann senden. Kopien an Dres Marzia Minelli, Nicola Balmelli und Markus Hosch.
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