53 Bericht 02

Bericht 2
Samstag, 19. August 2017

In der Nacht hat's ziemlich geschüttet, aber am Morgen ist es wieder
trocken. Nach dem Frühstück machen wir einen schönen Spaziergang zum oberen
See, dort soll man Elche sehen, allerdings hätten wir dafür wohl viiiel
früher aufstehen müssen.-- Weiter geht's Richtung Norden. Beim Saskatchewan
River Crossing verlassen wir den Icefieldsparkway und machen einen
Abstecher ins Thompson River Valley. Auch hier gefällt es uns. Am Abraham
Lake finden wir einen Campground, aber leider ist hier gerade das all-
jährliche Country Music Festival und selbstverständlich ist alles ausgebucht.
Also zurück auf unsere Route und über den Sunwapta Pass, der auch auf 2030m
liegt. Kurz danach finden wir mit dem Wilcox CG einen angenehmen Ort zum
die Nacht verbringen. Der CG liegt an einem ziemlich steilen Hang und die
Stellplätze sind terassenmässig angelegt. Zum Nachtessen gibt's Reis und
Salat. Das schmeckt.


Sonntag, 20. August 2017

Der Morgen beginnt grau und kalt. Nach Dumpen und Wasser nachfüllen geht's
noch einige Kilometer bis zum Comlumbia Icefield mit dem berühmten
Athabasca Gletscher. Leider sehen wir nicht viel, der Nebel verschluckt
den grössten Teil der Aussicht. Das Visitor Center ist proppenvoll mit
Touristen, meist aus Asien, die alle auf den Gletscher wollen. Sollen sie,
uns lockt weder das Anstehen, noch die Aussicht auf ein paar Schritte auf
dem Gletscher. Wir hatten ja das Glück, in Patagonien riesige Gletscher
von ganz nahe und bei schönstem Wetter zu sehen. Trotzdem bin ich ein
bisschen traurig. Ich hatte mich wirklich auf diesen imposanten Anblick
gefreut. Auch auf der Weiterfahrt gibt es kaum etwas zu sehen, zu schlecht
ist das Wetter. So kommen wir relativ früh nach Jasper, wo wir erst mal
eine Entäuschung hinnehmen müssen. Der riesige Whistler CG ist voll, und
im Wapiti bekommen wir nur einen Stellplatz, so wie auf einem Parkplatz.
Na ja, dafür hat's Duschen und Elektrisch. Nun fahren wir noch ins Städtchen,
das um einiges kleiner als Banff ist. Wir füllen unsere Vorräte auf und
ich finde in der Apotheke so was wie NeoCitran für meine Erkältung. Auch
hier hat's sehr viele Leute. Das Wetter hat sich wieder beruhigt und
so fahren wir zurück zum CG und machen von dort aus einen tollen Spaziergang
entlang dem Athabasca River. Unterwegs sehen wir einige Riverrafter
vorbei schaukeln und denken, lieber die als wir. Zum Znacht wärmen
wir uns Resten.



Montag, 21. August 2017

Leider ist es wieder sehr grau. Wir erkundigen uns über das wie, wo und wann
um ein Permit für die Strasse zum Lake Edith Cavell zu bekommen und erfahren,
dass diese Permits nur von 8 bis 10 im Tourist Center verteilt werden. D.h.
wir sind schon zu spät. So machen uns dann auf den Weg zum Lake
Maligne. Beim Maligne Canyon Outlook hat es wieder extrem viele Leute,
so müssen wir uns gar nicht überlegen, ob wir uns den anschauen wollen
und fahren weiter am Medicine Lake vorbei, bis zu unserem Ziel. Die Gegend
ist sehr schön, aber ohne Sonne sind diese Seen natürlich nicht so beeindruckend
wie mit. Nun könnten wir eine Bootstour zur Spirit Island machen, aber
wir haben keine Lust. Dafür machen wir den Moose Lake Loop und geniessen
die Stille im Wald. Der Waldboden schluckt jedes Geräusch und es ist
einfach wunderbar. Selbstverständlich hat es keine Mooses am Lake, aber
es ist sehr idyllisch. Nach einem Kaffee machen wir uns zufrieden auf
den Rückweg. Der Medicine Lake, der weiter unten liegt, ist ein spezieller
See. Obwohl der Maligne River ziemlich viel Wasser bringt, ist er zur
Hälfte verlandet und scheint ziemlich seicht zu sein. Unterhalb des Sees
ist der Maligne River völlig trocken, trotzdem, dass kein Kraftwerk das
Wasser absaugt. Es verschwindet schlicht und einfach in einem riesigen
Netz von unterirdischen Flüssen, von denen man scheints nicht weiss,
wohin das Wasser geht. Ob das wirklich so ist?? Ich meine, es sollte
kein Problem sein, heraus zu finden, wo das Wasser wieder austritt.
Vielleicht ist das bloss eine Erklärung für 'dumme Touristen'?
Heute gibt's Nachtessen beim örtlichen Inder. Das Lokal ist zwar nicht
berauschend, aber die Bedienung sehr freundlich und das Essen gut.



Dienstag, 22. August 2017

Heute müssen wir uns früh auf die Socken machen. Die Permits sind sicherlich
begehrt, umso mehr, als heute die Sonne vom Himmel lacht. Um halb 9 sind
wir schon beim Tourist Center, aber da steht schon eine lange Schlange.
Und auf dem Infoschild steht schon, dass es für den heutigen Tag erst
für 16 Uhr ein Permit gibt, alle andern sind schon vergeben. Ich bin
etwas enttäuscht, aber so ist es halt. Wir leisten uns ein Frühstück
im Restaurant, sitzen an der Sonne und schlürfen unseren Kaffee. Dann
fahren wir zum Pyramide Lake hoch und machen dort einen schönen Spaziergang.
Dann fahren wir noch zum Athabasca Fall, den wir auf der Anreise wegen
des schlechten Wetters links liegen gelassen hatten. Der Fall ist nicht
besonders hoch, aber doch sehr schön. Nun haben wir sogar noch Zeit,
beim Wabasso CG vorbei zu fahren und zu fragen, ob sie nicht doch vielleicht
einen Platz für uns hätten, obwohl es am Tag davor geheissen hatte, dass
alles voll sei. Und siehe da, es gibt einen. Die junge Frau im 'Pförtnerhäuschen'
spricht mit uns französich und erklärt uns, dass es eben viele Änderungen
gäbe, so dass es oft im Moment schlecht aussieht, und kurz darauf gibt's
doch einen Platz. Wir sind sehr zufrieden und fahren zum Platz, von wo
aus dann die Tour ins Tal abgehen soll. Schon bald können wir los fahren.
Die Strasse endet auf einem Parkplatz, von wo aus es nur zu Fuss weiter geht.
Ganz schön steil, aber in toller Landschaft. Der Pfad führt uns zu einem
Aussichtspunkt, der über dem Gletscherseeli liegt. Die verbleibenden
Gletscher sind immer noch imposant. Allerdings auch ziemlich dreckig. Die
sollten die mal putzen.... Der eine Gletscher ist ein neuer. D.h. er ist
vor wenigen Jahren entstanden aus dem herabfallenden Eis von den andern
Gletschern und aus den zahl- und schneereichen Niederschlägen. Ich muss
noch ein bisschen weiter hinauf und schauen, ob noch etwas übrig ist,
von den schönen Blumenwiesen, die es hier geben soll. Leider ist der
Blumenzauber aber schon ziemlich vorbei. Trotzdem war's schön da oben.
Gemütlich zotteln wir zurück zu Camper und fahren wir Tal abwärts.
Heute gibt's wieder einmal ein Restenmenu zum Znacht, und zwar draussen.
Das ist doch herrlich.
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