56 Bericht 002

29. 8.2022 Von Rivers Edge Campground nach Seabreeze Campground

Das Geschrei von etwa 10 Elstern, sie schreien übrigens auf englisch, reisst mich aus dem Schlaf. Gestern Abend hat uns das Gemecker von einigen roten Eichhörnchen belustigt. Die, die wir bisher gesehen haben sind winzig, dünn und ihr Schwanz ist absolut nicht buschig, wie bei unseren in Europa. Aber sie wurden uns als red squirrels bezeichnet. Ich finde aber komischerweise keine Bilder im Netz. Na ja, ist eben so. Das Dachfenster ist vertropft, und ich denke Mist, jetzt sind unsere Duschtücher, die über Nacht draussen trocknen sollten, bestimmt pflotsch- nass, aber sie sind fast trocken und auch der Rasen ist bloss vom Tau angefeuchtet. Trotzdem, es ist nicht klar, was das Wetter will und wir frühstücken drinnen, verräumen alles fahr tauglich und fahren hinüber nach Sherbrooke, um das 'neuschottische Ballenberg' Freiluft Museum zu erforschen. Wir lassen uns von den Tropfen, die nun fallen, nicht aufhalten, aber genau, als wir aussteigen, werden die Tropfen zu Regen, so dass wir enttäuscht rechts umkehrt machen und weiter fahren. Bei Port Hilford sehe ich ein Schild 'forgotten shore farm' und 'ice cream' und 'veggies'. Mein Hirn liest vegetarische Ice Cream. Interessiert mich nicht, aber dafür 200m weiter das Schild 'Bakery', aber es gibt keinen Platz zum Anhalten. Etwas weiter vorne kann Ruedi wenden, und wir fahren zurück und kommen nochmals bei der Farm vorbei. Nun erst sehe ich, dass die, unter anderem, Gemüse anbieten. Wir halten also und kaufen frisch geerntete Zucchetti, neue Kartoffeln und Rüebli. Bei der Bäckerei stellt Ruedi das Auto an den Strassenrand. Es hat hier kaum Verkehr. Leider gibt es aber ausser Muffins, Heidelbeercake und Gingercookies, nichts. Brot gebe es erst morgen wieder. Also, das ist keine richtige Bäckerei, sondern eine nicht ganz junge Frau, die gerne bäckt, und ihre Produkte dann anbietet. Weiter gehst, bis ein Schild 'Port Bickerton Lighthouse' mich neugierig macht. Ruedi ist auch interessiert, und so fahren wir auf einem schmalen Strässchen Richtung Leuchtturm. Wir schauen uns um, geniessen die Aussicht und sehen, dass dort auch mehrere Trails vorhanden sind. Beim Leuchtturm gibst noch eine Art Museum und die Frau, die gerade, wohl ehrenamtlich, Dienst macht, er- klärt uns, dass die Wege nur kurz sind, so dass wir beschliessen, zwei davon zu erkunden. Zuerst machen wir uns aber ein feines Bagel- Sandwich. Frisch gestärkt laufen wir los. Der erste Teil der Route führt durch waldiges Gebiet mit knorrigen Tännchen, manchmal direkt am Meer, dann wieder durch eine Art Heide. Heidelbeeren hat es massenhaft. Mmmmhh.. Immer wieder gibt es Tafeln am Weg, die spezielle Pflanzen beschreiben. Es ist wunderschön, an der Sonne allerdings ziemlich heiss. Der zweite Teil ist oft moorig, und hier tummeln sich die fleissigen Moskitos. Das ist schade, weil stehenbleiben und die Landschaft geniessen, ist kaum mehr möglich. Ziemlich verschwitzt kommen wir wieder zum Camper. Ich mache noch rasch einen Schwatz mit der Museumshüterin und geniesse die frische Brise, die hier weht, während Ruedi das hier erstaunlicher- weise vorhandene Netz nutzt, um ein paar Infos zu bekommen. Nun müssen wir uns sputen, denn wir haben unterwegs noch ein Stück mit der Fähre und möchten nicht eine Stunde warten. Etwa 5 Minuten vor der Abfahrt erreichen wir die Anlegestelle. Die Fahrt dauert bloss knapp 10 Minuten. Die Fähre ist nicht, wie wir das normalerweise kennen. Sie zieht sich selber von einem Ufer zum andern an einem Stahlseil, welches im Wasser liegt. Noch liegt ein ziemliches Stück Weg vor uns, oft mit Sicht aufs Meer, dann wieder durch Wald und an Seen vorbei. Etwa um halb sieben erreichen wir unseren Zeltplatz. Die Verständigung mit der jungen Frau, die die Anmeldung macht, ist schwierig. Sie versteht unsere Fragen nicht und wir verstehen sie auch nur schlecht. Was z.B. gar nicht geht, ist, einen Teil über den verlangten Betrag hinaus in Münzen zu bezahlen, so dass wir das Retourgeld in Noten statt Kleingeld bekämen. Es wird 50$ eingetippt, sie sieht, dass sie uns 7.50 retour geben muss und da können wir nicht 52.50$ geben und eine 10er Note zurück bekommen. Nein, nein, das ist viiiiel zu kompliziert. Auch im Laden an der Kasse geht so etwas nicht. Dazu müsste man Kopfrechnen können. Na ja, wir be- kommen einen Platz, der zwar schön liegt, aber auf dem es fast nicht möglich ist, unser Gefährt zu platzieren. Irgendwie schafft es Ruedi und wir können noch zu Strand hinunter und der Sonne zuschauen, wie sie in den Wolken verschwindet. Wir mögen nicht mehr kochen und essen Brot und Käse zum Znacht. Und anschliessend geniessen wir einen Baileys und dazu ein Lemmon Muffin aus der Bakery vom Nachmittag.
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