56 Bericht 003

30. 8.2022 Von Seabreeze Campground nach
Applebrook Campground

Wir erwachen mit Sonne, aber weil draussen alles nass ist, frühstücken
wir drinnen. Bevor wir uns auf den Weg machen, will Ruedi noch den
einen Tank leeren. Und weil uns das Mädchen am Empfang gestern ver-
sichert hat, es gäbe keine Dumpstation, fährt Ruedi auf einen der
Plätze, die auch einen Anschluss an die Kanalisation haben. Wir wollten
da gestern auch, aber auch hier hat es geheissen, es gibt keinen mehr.
Nun sind aber ganz viele leer, weiss nicht, ob die gestern wirklich
nicht frei waren. Ist ja wurscht, Ruedi kann das tun, was nötig ist.
Ich gehe noch rasch ins Toilettenhäuschen und als ich raus komme, be-
merke ich, dass genau daneben tatsächlich der allgemeine Anschluss
an die Kanalisation ist, die doch scheint es nicht existiert. Aber auch
das ist jetzt egal. Als erstes schauen wir aus nach der Tankstelle,
die es ein paar Kilometer weiter geben soll. Diesmal haben wir eine
korrekte Auskunft bekommen und so können wir in Ruhe Richtung Halifax
fahren. Die Landschaft ist wunderschön und wir geniessen die Sicht
aufs Meer und nach einiger Zeit fahren wir der Strait of Canso entlang
und sehen auf der andern Seite die Cape Breton Insel, die an dieser
Stelle aber nicht schön aussieht, weil dort ein riesiges Industrie-
zentrum ist. Etwas später halten wir für einen Kaffee an. Ich habe an
der Kasse einen Espresso bezahlt, den ich mir selbst an einem Kaffee-
automat rauslassen kann. Hier gibt es aber nur einen Knopf für einen
'large espresso'. Auf meine Frage, wie ich denn zu einem kleinen
Espresso komme, gibt es auf der Gegenseite nur Fragezeichen in den Ge-
sichtern. So nehme ich eben einen kleinen Espressobecher, drücke den
Large-Knopf und ziehe dann den Becher weg. Und tatsächlich versteht
das auch die Maschine, und stoppt. Na ja, muss ich ja nicht verstehen.
Wir fahren weiter, jetzt wieder vermehrt durch grünes, waldiges Inland.
In New Glasgow, einer grösseren Ortschaft, versuche ich nochmals in
einem grossen Supermarkt Hirse zu finden. Doch das gibt es nicht. Da
mir das Kissen im Camper nicht passt, und das wusste ich schon vorher,
habe ich mir einen Anzug mitgenommen, den ich mit Hirse füllen möchte.
Nun kaufe ich mir halt ein dünneres Kissen, das mir nicht den Nacken
abdrückt. Wir schauen noch, wo es einen Campground gibt und finden
einen, der, gemäss den Bildern im Netz, schön im Grünen liegt. Und
so ist es auch. Unser Platz ist tiptop. Wifi gibt es hier nicht und
so machen wir noch einen Spaziergang rund um das Areal, geniessen
anschliessend eine warme Dusche und kochen uns dann 'Gschwellti' mit den
Kartoffeln von der 'Lost Shore Farm', versuchen den 'Chipotle'-Käse,
den wir am Vortag in einem Geschäft gefunden hatten, und sind erstaunt,
wie gut er ist. Bald liegen wir im Bett und freuen uns auf den nächsten
Tag.

Track
Campground


31.8.2022 Von Applebrook Campground Camper tauschen
und weiter nach Scotia Pine Campground

Schon früh sind wir auf und beschliessen, dass wir ohne Frühstück los
fahren. Wir werden unterwegs schon eine Raststätte mit Kaffeemöglichkeit
finden. Leider gibt es nur Tim Horton's. Ein Mac Donald mit 101 Donuts
und Muffins. Nicht sehr begeisternd, aber was solls. Etwas weiter
lockt ein Schild bei einer Ausfahrt mit 'Heritage Center' und dass
hier eine Mi'Kmaq Comunity ist. Die Mi'kmaq sind First Nation und
im Westen haben wir gute Einblicke und tolle Museen besucht. Hier ist
das anders. Wir sind ziemlich enttäuscht von dem Mini-Museum und auch
von angebotenen 'Kunsthandwerk'. Die T-shirts und die Foulards z.B.
sind ausnahmslos aus Min. 40% oder gar 100% Polyester und, what else,
'made in China'. Schade für die Zeit, die wir damit verbraten haben.
Zurück auf die Strasse Richtung Süden. Zwischendurch gibt es eine Um-
leitung wegen Bauarbeiten. Nochmals eine Tankstelle suchen, der Tank
muss ja voll sein bei der Rückgabe. Um halb Vier sind wir bei Fraser-
way, wo tatsächlich unser Wunschcamper bereitsteht.
Hier muss ich noch einschieben, dass Ruedi vor 2 Tagen festgestellt
hatte, dass die Antenne oben auf dem Dach herunter hängt. Wie kommt man
auf das Dach eines Campers ohne Leiter? Über dem Schlafplatz hat es ein
Dachfenster, aber das ist so hoch, dass Ruedi sich nicht hinauf hieven
kann. Mit dem Putzeimer klappt es dann doch. Ruedi holt das Ding herunter
und klebt die Kabel oben mit Racetape fest. Wie es zu diesem Schaden
kam, wissen wir nicht.
Nun wieder zu Fraserway. Hier heisst es, wir seien wohl irgendwo unter
tief hängenden Ästen durch gefahren. Mir und auch Ruedi schleierhaft,
aber die Schäden, die die Angestellte uns anzeigt und die wir selber
nicht gesehen haben, scheinen es zu beweisen. Was das bedeutet finanziell,
wissen wir noch nicht. Aber jetzt zu unserem neuen Camper. Wir sind
happy. Unser Zeug haben wir schon am Morgen eingepackt, so dass wir nun
nur noch alles rasch zügeln können. Der junge Mann, der uns schon vor
einer Woche den Camper erklärte, sagt, sie hätten erst jetzt wirklich
wahr genommen, wie viel grösser dieses Modell ist. Da sei ihnen nicht
bewusst gewesen. Die Damen allerdings, die jeweils putzen und die
Betten neu beziehen etc. die hätten natürlich gesagt, dass da ein
ziemlicher Unterschied sei. Die vom Büro schauen sich das halt nicht
so genau an. Jedenfalls machen wir uns nun schnurstraks wieder auf
die Räder und finden in der Nähe von Truro einen sehr schönen Campground.
Der Tag war lang und anstrengend und so machen wir uns eine Instant
Noodlesoup, genehmigen uns noch einen Baileys mit dem letzten Lemmon
Muffin von der Bakery, die kein Brot hatte, und gehen in die Horizontale.

Track
Campground


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