59 Bericht 007

30./31. 8.2025 Meziadin Lake und weiter nach Nisga'a Memorial Lava Bed PP

30. 8.2025 Meziadin Lake

Wir schlafen aus und frühstücken draussen. So schön, bisher blieben wir immer drinnen, weil es uns draussen zu kalt war. Später fahren wir zur Tankstelle. Wir brauchen Diesel, Wasser und müssen die beiden Abwassertanks leeren. Ich schaue in der Zwischenzeit, was es im 'Lädeli' (sogar das ist eine Übertreibung) gibt. Das, was wir wirklich wollen, gibt es nicht, dafür finde ich noch 2 Gschänkli. Auch gut. Und dann ent- decke ich noch eine Glace, die mir gefällt und Ruedi später auch. Anschliessend fahren wir hinunter zum Fischer-Camp, wo wir schon 2017 waren. Damals hatten wir ja keine Bären gesehen, und dann an jener Stelle tatsächlich Glück und konnten einem längere Zeit zuschauen, wie er sich den Bauch mit Lachs voll schlug. Dieses Jahr wurden wir ja schon am ersten Tag mit einer 'Bärbegegnung' beschenkt, aber seither haben wir keine Tiere ausser Eichhörnchen und Chipmonks gesehen. Ach ja, und Enten und Raben, riesige Viecher. Also denke ich, wir sollten mal wissen, ob die Lachse denn überhaupt unterwegs sind, und wenn ja, vielleicht lacht uns dort wieder das Glück und der Bär ist wieder da. Es sieht noch gleich aus, wie damals. Kleine Häuschen mit riesigen Chromstahl- tischen draussen, wo gefangene Lachse ausgenommen werden. Wir sehen erstmal niemanden, aber sicher sind Fischer hier, denn es hat mindestens 2 aufgespannte Sonnenschirme am Wasser unten. Wir schauen bei der grossen Wasserschwelle, ob sich etwas tut, und tatsächlich sind da Lachse und versuchen die Stufe rauf zu kommen. Der Bär ist allerdings nicht hier. Es ist ziemlich heiss, und plötzlich steht ein Mann hinter uns und streckt jedem von uns eine Flasche eiskaltes Wasser hin. Was für eine nette Geste. Er tut es und geht wieder, bevor wir mit ihm ins Gespräch kommen. Wir schauen noch eine Weile den springenden Fischen zu, und sehen den Mann von vorhin, wie er von seinem Hüttchen aufräumt. Wir sprechen ihn an und fragen, wie lange er denn hier sei und was er mit den Fischen mache. Er erklärt, dass er eine grosse Zeit des Jahres hier verbringe. Ein Teil wird verkauft und das meiste geht an die Community, für den Direktverbrauch und zum Vorräte anlegen. Wir bedanken uns noch- mals für das Wasser und gehen zurück zum Auto und fahren wieder an den See. Nun will ich das Wasser doch ausprobieren. Es ist um einiges wärmer als in den bisherigen Seen. Aber dafür ist die ganze Oberfläche bedeckt mit versoffenen Mücken. Fast ein bisschen 'grusig'. Weiter draussen ist es besser. Zu weit hinaus will ich aber nicht, denn scheints schwimmen ja die Bären zum direkt vor unserem Platz liegenden Inselchen. Und für so ein Wettschwimmen bin ich definitiv nicht gemacht. Später, nach dem Nachtessen kommt Peter von nebenan wieder hinüber. Mich juckt es inzwischen am ganzen Körper und ich frage Peter, ob er das auch hatte, als er im Wasser war, aber er meint, da war nichts. Komisch, na ja, wird schon werden. In der Nacht stehe ich allerdings auf, und schmiere an vielen Stellen von der Salbe hin, die ich noch von Patagonien habe. Es ist ein bisschen besser und ich kann dann doch schlafen.

31. 8.2025. weiter nach Nisga'a Memorial Lava Bed PP

Und wieder ist ein schöner Morgen am Erwachen. Rundherum ist es ruhig, ausser beim Steg am andern Ende der Bucht. Dort sind ein paar Kinder im Wasser und haben es lustig. Wir frühstücken draussen und fangen dann an, unsere Sachen zusammenzuräumen. Wir haben gestern nachgeschaut, wie das mit dem Museum in Nisga'a Gebiet ist und gesehen, dass ab 1. September andere Zeiten gelten, sodass wir unbedingt am Montag dort sein müssen. Obwohl es sich nur um ca 220 km handelt, könnte dies doch ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir haben 55 km ungeteerte Strasse unterwegs und wissen nicht, wie die Situation ist. Und wenn wir erst morgen los fahren, müssen wir ziemlich früh los, um genug Zeit fürs Museum und die anschliessende Fahrt nach Terrace zu haben. Oder dann die Nacht im dortigen Camping verbringen, damit würden wir einen Tag verlieren und keine gewaschene Wäsche haben. Also wir bleiben bei der Reiseplanänderung, räumen zusammen und dann muss ich aber erst nochmals in den See, irgendwie hat sich die Beisserei gebessert und das Wasser ist jetzt total sauber, kein schwimmender Mückenfriedhof. Es ist herrlich und ich schwimme gute 20 Minuten, dann raus, trocknen, anziehen und Abfahrt. Schon bald einmal fängt die Juckerei wieder an, und jetzt habe ich überall grosse rote Pusteln. Oje, es ist fast nicht zum Aushalten. Von Frankreich habe ich noch eine Salbe für schlimme Mückenstiche mit etwas Kortison drinn. Das lindert für eine Weile. Bis zur Cranberry- Junction lässt es sich gut fahren, ab dort geht es auf die Dreckstrasse. Wir ziehen eine dicke Staubwolke hinter uns her, fahren aber auch immer wieder durch welche, denn wir sind nicht die einzigen Reisenden hier. Was aber fast schlimmer als der Staub ist, sind die Schlaglöcher. Die einen kann Ruedi umfahren, aber oft ist es unmöglich und es holpert und gibt Schläge. Ich mag gar nicht daran denken, wie es hinten in den Geschirrschränken aussieht. Ob alle Schränke zu bleiben? Es nützt nichts, wir müssen da durch. Für die etwa 50 km brauchen wir 1 1/2 Stunden. In New Aiyansh, oder eben Gitlaxt'aamiks in der Sprache der Nisga'a, schauen wir, ob es noch einen Laden gibt, und tatsächlich ist da ein kleiner Supermarkt. Wir füllen unsern Chipsvorrat auf, und fragen die Frau an der Kasse, ob es den Camping noch gibt. Sie bejaht und zeigt uns, wo wir durch fahren müssen. Dort ist alles klar, da waren wir vor 8 Jahren. Wir sind auch nicht die einzigen Gäste, aber offenbar ist die Saison zu Ende, und es wird nicht mehr geputzt etc. Aber für eine Nacht ist das kein Problem. Schlimm ist der Dreck am und im Camper. Ruedi putzt aussen, ich versuche den schlimmsten Dreck drinnen zu eliminieren. Zum Nachtessen gibts einen schnellen Reis und dann ab ins Bett.


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