Juhu, endlich wieder einmal besser geschlafen und Bewegungsfreiheit gehabt. Dieser Camper hat ein viel breiteres Bett, und auch der Wohnraum bietet viel mehr Platz. Wen es interessiert, der/die kann auf https://Fraserway.com/rentals/vehicles die verschiedenen Truckcamper anschauen. Unser Typ : https://www.fraserway.com/rentals/vehicles/truck-camper-slide-bunk Wir hatten erst den slide-dinette und nun den slide-bunk. Es gibt unter den einzelnen Modellen auch Filmchen, so kann man es sich besser vor- stellen. Hier auf diesem Camping habe ich aber die ultimative Version unseres Campers gesehen und ein Foto gemacht. Dieses Modell lässt sich auf 3 DREI Seiten ausfahren. So hat natürlich eine ganze Familie Platz zum Wohnen, das Ding ist aber während der Fahrt nicht grösser als unsers. Wir sind eh die Zwerge hier. Neben uns ist noch ein Paar mit einem Van. (Die haben einen wunderschönen Airedale Terrier dabei. 13 Monate alt, noch richtig verspielt und lässt sich mit Wonne den Bauch kraulen und sich im nächsten Moment in ganzer Grösse auf einen drauf zu stürzen. Ja, die junge Dame ist noch in Ausbildung und folgt auch schon sehr gut, wenn sie nicht gerade neue Freunde entdeckt.) Aber sonst sind hier alles Schwerg- gewichte. Bis 18 Meter lang und wohl 25 Tonnen schwer sind keine Ausnahmen. Vieles sind Anhänger oder Auflieger, können mehrfach ausgefahren werden. Das ist schon imposant. Und ich staune immer wieder, dass die Besitzer mit so einem Koloss umgehen können. Ich kann schon unser Camperli nicht fahren. Und es ist ja nicht so, dass da nur die Männer fahren, oder jüngere Leute. Nein, die steigen eventuell mit grösster Mühe aus, gehen am Stock oder hinken, aber mit ihrem Haus fahren sie rum wie Lastwagenfahrer. Viele sind damit auch einen grossen Teil des Jahres unterwegs, oder haben gar keinen festen Wohnsitz mehr. Wie auch immer, wir haben etwa 250km vor uns und machen uns ohne Frühstück auf den Weg. Zurück auf den Veteran Memorial High- way und dann auf den Trans Canada Hwy. Der Trans Canada ist nicht so wie bei uns eine Autobahn ist. Jedenfalls nicht in Nova Scotia. Mal hat es getrennte Spuren, mal ist es eine normale zweispurige Strasse. Oft ist die Fahrbahn in ziemlich schlechtem Zustand. Man trifft auch schon mal eine Fussgängerin oder einen Velofahrer, und zwar durchaus bei getrennter Fahrbahn. Hier nimmt man das nicht so genau. Raststätten wie auf unserer Autobahn, gibt es nicht. Meist hat es an den Aus/Ein- fahrten Tankstellen und einen Tim Horton's. Leider gibt es kaum mal etwas Besseres. So landen wir auch heute in so einem Laden und essen so ein 'Frühstücks-Sandwich'. Es ist hektisch und lärmig. Ständig schreit die Angestellte an der Ausgabe, was sie gerade auf die Theke stellt. Wir schauen, dass wir raus kommen. Bei Port Hawkesbury fahren wir über einen Damm und dann noch eine Brücke und sind nun auf Cape Breton Island. Nun ist es nicht mehr so weit bis zu unsere CG für die nächsten Tage. Der uns zugewiesene Platz liegt auf einer unbepflanzten Wiese und ich frage, ob es nicht vielleicht einen Platz mit Baum hat. Da morgen das lange Wochenende der Kanadier, mit Memorial Day am Montag, anfängt, gibt es nicht viel Auswahl. Aber immerhin stehen wir nun neben einer Tanne und sind damit zufrieden. Nachdem wir uns eingerichtet haben, mache ich eine Wäsche. Die Maschinen sind, für unsere Verhältnisse, altertümlich. Man schmeisst von oben die Wäsche in die Trommel, wo sie dann ein bisschen hin und her bewegt wird. Eigentlich gibt es 3 Programme, heiss für normale Wäsche, warm für Pflegeleichtes, kalt für Feinwäsche. hier laufen aber alle Programme nur mit kaltem Wasser. Ein Zettel sagt, dass dies so gemacht wird, weil die Strompreise so exorbitant gestiegen seien, und so müssten sie die Preise für einen Durchgang (CAD 2.50) nicht erhöhen. Das Ganze dauert auch nur ca. 30 Minuten. Das Resultat, na ja. Ich habe keine andere Möglichkeit, das macht uns nicht krank... Ruedi spannt eine Wäscheleine, damit wir das Zeug nachher aufhängen können. Es weht ein prächtiger Wind und ich mag das maschinentrocknen nicht. Nachdem alles hängt, will ich den Apéro vorbereiten. Wir haben noch Bhel Puri Mix (indischer Snack aus ich weiss nicht was alles) und dazu muss ich noch eine Tomate, ein Stück Zwiebel und etwas Ingwer kleinschneiden. In diesem Mix hat es auch indische 'Sösseli' und etwas Zitronensaft muss hinein und natürlich viel frischer Koriander. Der Rosé steht bereit, Ruedi sitzt am Tisch und ich bringe die Schüssel- chen mit dem Bhel Puri. Dann noch rasch das Handy holen. Ich will unserer indischen Bekannten, von der wir unser 'Lieblingsapéromüesli' kennen, ein Selfie schicken. Deshalb setze ich mich auf die gleiche Seite wie Ruedi und schwupp kippt der Tisch mit Bank. Wir zwei knallen auf die Wiese, der Wein und das Bhel Puri kleckert über uns. Ach, sind wir sauer. Zum Glück haben wir uns nicht ernsthaft weh getan. Aber mein Rücken, der eh schon nicht in Bestform ist, scherzt noch mehr und unsere Laune ist im Eimer. Umziehen, nochmals eine Wäsche starten, weil das Zeug im Apéro gibt Flecken. Dann das Gemüse rüsten und schnippseln für den Eintopf, den wir fürs Nachtessen vorgesehen haben. Ruedi versucht inzwischen das Zeug einigermassen aus der Wiese raus zu holen, das kann nicht einfach dort bleiben. Na ja, Nachtessen draussen ist dann nicht mehr möglich, weil inzwischen die Mücken bereit sind, sich an mir gütlich zu tun. Ruedi stören sie nicht. Aber ich habe keine Lust, so zu essen. Was für ein ärgerlicher Tagesabschluss. Wir mögen nicht mal mehr einen Spaziergang an den See machen.
Zuletzt geändert 2022-09-12 11:10 UTC von info f532a7x0 (Unterschiede)
|
|