6. 9.2025 Sunset Lake nach Fraser Lake, Piper's Glen Resort
Als wir aufstehen, scheint schon die Sonne, aber irgendwie milchig. Frühstück wie gewohnt, aufräumen und los fahren. Die Deutschen nebenan sind schon weg. Nichts spezielles unterwegs, ausser, dass ich wahnsinnig müde bin. Der Kopf fällt einfach vorne runter. Ab und zu steht etwas von einem Farm Stand, aber oft ganz klein, oder so kurz davor, dass Ruedi nicht anhalten kann, aber am Decker Lake hat es ein grosses Schild für ein Gartencenter und Farmer Shop. Da es auch hier nicht reicht, zum rechtzeitig abbiegen, hält Ruedi weiter vorne und fährt zurück. Ein Mann ist im Pijama und einer Fleecejacke am Rasenmähen, er meint, eigentlich sei der Farmstand zu, aber er frage mal seine Frau, was sie noch hat. Sie bietet uns ganz vieles zum Kauf an, würde uns am liebsten einen ganzen Karton mitgeben. Aber wir bestehen darauf, dass wir nur ganz wenig brauchen können und verabschieden uns mit 2 Tomaten, 1 Zucchetti, 1 gelben, kugelrunden Frucht/Gemüse, wir haben nicht verstanden, was es ist. Irgend etwas von English Lemon Cucumbre hat sie gesagt. Sei super. Krautstiehl hätte sie uns auch gern gegeben. Der hätte das Auto gerade gefüllt, war etwa 1m hoch, haha, wie sollten wir den kochen?? Ach, und das Beste, als wir etwas wegen dem Rauch sagen, erwidert der Mann, das sei kein Rauch, das seien Chemtrails, die die Regierung auf uns herab lasse. Ok, wir haben dazu keinen Kommentar abgegeben. Vielleicht hätte er uns dann auch noch davon überzeugt, dass die Erde flach ist :-) Also nochmals auf Wiedersehen und abfahren. In Burns Lake hat es ein Coffee House mit Laden und nur bio/vegetarisch/vegan/hypergesunden Sachen. Weil mich mein Husten immer ärger plagt, kaufen wir also noch einen Ingwertee und ein Trocken-Chili-con-Carne. Ob das wohl gut ist? Wir trinken Kaffee und essen ein Sandwich. Tiptop. Am Dorfausgang halten wir bei einem kleinen Einkaufszentrum an. Eigentlich gibt es nur den Super- markt und am andern Ende einen etwas komischen Laden, so im Stil 1Euro- Laden. Ach, und einen Liquor-Shop, aber mit ganz kleiner Auswahl, also lassen wir es bleiben. Nun fahren wir zu. Erst in Fraser Lake gibt's wieder einen kurzen Unterbruch. Direkt am See liegt der städtische Campground. Der scheint neu angelegt zu sein. Da wachsen (noch?) keine Bäume, und auch sonst nichts freundliches. Wir haben keine Lust, trotz Seeanstoss. Fast am Ende des Sees, liegt der Piper's Glen RV-Park und es hat fast keine Leute da. Nachdem Ruedi gedumpt und alles angeschlossen hat, genehmigen wir uns eine Dusche. Vor dem Essen noch ein Spaziergang an den See hinunter, auch hier nicht sehr einladend, der ganze Camping ist nicht besonders schön. Vielleicht liegt es auch daran, dass die riesige Wiese, um die herum die Stellplätze liegen, so fürchterlich ausgetrocknet ist. Dann probieren wir, das Trocken Chili-con-Carne mit einem Rest aus dem indischen Restaurant in Smithers zu vereinen. Kommt gut, schmeckt alles tiptop. Anschliessend will ich noch die Fotos aussortieren, aber ich schlafe ein dabei. Also Compi zu und ab ins Bett.7. 9.2025 Piper's Glen Resort nach Prince George
Die Nacht war nicht gut, ich hab mir fast die Lunge aus dem Körper ge- hustet. Aber irgendwann bin ich doch eingeschlafen. Ruedi hat nichts gemerkt. Das ist gut. Wir stehen früh auf, Ruedi brät zum Frühstück den noch vorhandenen Speck und 4 Eier, dazu Toast, es schmeckt gut. Bloss die Eier haben nicht viel Geschmack. Wir haben nun schon glaub ich 4 verschiedene Sorten Eier gehabt, aber alle sind einfach bäääh. Wir fahren heute bis Prince George. Die von Fraserway haben gestern an- gerufen, wollen unser Fahrzeug anschauen. Drum am Montag Morgen schon um 08.30 Termin bei denen. Die Fahrt ist nicht speziell. Der Nebel ist heute noch dichter, als gestern. So gegen 12 Uhr sind wir auf dem Northern Experience RV Park. Hier ist alles vorhanden, auch Waschmaschinen. Ich muss rasch ein paar Sachen waschen, aber leider ist nachher alles so komisch verfleckt. Also die Maschine nochmals durchlassen, ohne Wasch- mittel, und dann trocknen. Bis wir also beim Cottonwood Island Park ankommen, ist es schon bald 4 Uhr und das Railway und Forestry - Museum schliesst. Schade. Nun machen wir einfach einen Spaziergang im angrenzenden Park. Im Moment ist es heiss und wir kommem ganz schön ins Schwitzen. Es hat im Park einen Graben, allerdings hat's kaum Wasser drinn. Als wir schon wieder fast beim Auto sind, winken vom andern Ufer Leute. Im Graben sei eine Elchmutter mit ihrem Jungen, aber wir können es auf unserer Seite leider nicht sehen. Nun fahren wir in die Stadt. Ruedi hat ein gutes Resti gesehen. Leider hat es geschlossen. Deshalb lassen wir das Auto stehen, gehen langsam zu Fuss weiter und werden tatsächlich fündig. Ruedi bestellt Fish 'n Chips, ich Tacos. Ist alles wunderbar. Jetzt nur noch nach Hause. Guet Nacht08.09. Prince George bis Quesnel, Dragon Lake
Ruedi hat den Wecker auf 7 Uhr gestellt. Ich wache schon mitten in der Nacht mit Kopfweh auf, mag aber nicht aufstehen und versuchs mal mit Akkupressur, hilft mir sehr oft. Diesmal nicht, eine Stunde später merke ich dass das eine Migräne ist, schleppe mich zum WC mit einer Schüssel dazu... Das volle Programm, das habe ich wohl schon 2 Jahre lang nicht mehr gehabt. Zum Glück habe ich ein Migränemittel dabei. Nach einiger Zeit schlafe ich nochmals ein. Um 7 Uhr bin ich todmüde. Ruedi macht mir einen Schluck heissen, starken Schnellkaffee und etwas später mache auch ich mich bereit zum Abfahren. Es geht jetzt viel besser. Bei Fraserway wartet niemand auf uns. Wir melden uns bei 'Services' und der Angestellte dort weiss von gar nichts. Uns bleibt die Spucke weg. Hier kennt keiner die Story, sie wissen nicht, dass es ev. etwas zu reparieren gibt, sie haben keines der diversen Mails, die hin und her sind. Es ist zum verrückt werden. Der arme Mitarbeiter ist etwas hilflos und versucht aufzuschreiben, was zu tun sei, aber dann hat er eine blendende Idee. Er verschwindet und kommt 2 Minuten später mit einem jungen Mechaniker zurück, der uns in bernisch/fri- burgischem Dialekt strahlend begrüsst. Auch er weiss natürlich von nichts, so erzählen wir ihm, was vorangegangen ist und auf schweizer- deutsch geht das 10x schneller als davor auf Englisch. Der Mech schaut sich den Camper an, vor allem prüft er rasch, ob man auf den ersten Blick den Grund sieht, warum er so fest auf eine Seite hängt. Das mit dem Slide-out findet er, sollte man so lassen, da es jetzt ja funktioniert und wir ja nicht den halben Tag hier herumhängen sollen. Das schräge Haus will er aber in der Werkhalle überprüfen und wir bekommen einen Kaffee angeboten. Der junge Mann ist super, er hat den Aufbau herunter genommen, neu aufgesetzt und nun hängt kaum noch. Wir bekommen auch noch einen neuen Abwasserschlauch mit einem dichten Anschlussstück, so dass jetzt gar nichts mehr herausrinnen kann beim Tank leeren. Wir bedanken uns herzlich mit Läckerli und unser Helfer strahlt ebenso wie wir. Jetzt aber los Richtung Süden. Ruedi muss noch tanken und anschliessend gönnen wir uns ein Frühstück im Tankstellen- restaurant. Unterwegs wird die Sicht immer schlechter. Wir schauen die Wildfire App nochmals an und sehen, dass inzwischen 65 km unseres Wegs geschlossen sind. Wie viel Sinn macht es, noch länger zu warten mit dem Entscheid, ob wir unseren Reiseplan ändern sollen. Wir wollten auch einen Flug machen mit einem Kleinflugzeug und die Hunlen Falls, die über 100 m hinunterstürzen und zu Fuss nur mit einem Tagesmarsch zu erreichen sind, zu sehen. Ich wollte das mit einer der unerwarteten Zusatz-Pensionskassenrenten finanzieren. Aber nun, wenn man gar nichts sieht, was bringt es dann. Oh je, es ist schwierig. Die Fahrt durchs Chilcotin Valley und die Strecke auf der Fähre von Bella Coola nach Vancouver Island sind für uns beide das Highlight der Reise. Dafür haben wir auf grössere Entdeckungsfahrten im Norden verzichtet. Aber es bringt nichts, auf etwas zu hoffen, das nicht eintrifft. Die Waldbrände dort haben ein Ausmass erreicht, das in zwei oder drei Tagen nicht bewältigt werden kann. Wir annullieren also sowohl die Fährpassage als auch den vorsichtshalber voraus reservierten Campingplatz in der Nähe von Port Hardy. An beiden Orten wird mit Verständnis reagiert, und es gibt nur eine kleine Annullationsgebühr bei der Fähre. Wir sind traurig, aber nun hoffen wir einfach, dass wir für die verbleibenden Tage eine Strecke finden, die nicht nur vernebelt ist, sondern uns doch einige schöne Ausblicke beschert. Unterwegs, in einem kleinen Kaff ist ein Wasserfall angeschrieben. Hixon Falls. Wir biegen ab und sind in Kürze auf einer Naturstrasse bergauf. Nach zwei Kilometern ain Abzweiger, dürftig angeschrieben. Nach einer weiteren Strecke plötzlich Ende des Fahrweges. Wir entdecken einen Trail, der uns durch den Wald führt und bald sind wir bei diesem Wasserfall. Nicht übertrieben spektakulär, doch trotz allem sehenswert. Nach staubiger Rückfahrt zum Cariboo Hwy geht es weiter nach Süden. In Quesnel spazieren wir kurz durchs Zentrum, trinken etwas im Coffee House und suchen dann den Robert Roosts Resort auf. Der Besitzer, unüberhörbar ein Engländer, bekundet uns, dass er ausge- bucht ist, aber wir könnten einfach auf der grossen Wiese, die er als Überlauffläche benutzt, übernachten. WC/Duschen sind vorhanden, bloss ohne Wasser- und Elektrischanschluss für den Camper. Robert empfiehlt uns, einen Spaziergang rund um das Gelände zu machen, und so spazieren wir bestimmt eine halbe Stunde unter Bäumen, zeitweise um einen verwach- senen Weiher. Ich frage mich, wo denn der See ist. Zuerst einmal kommen wir auf das Gelände, wo, wahrscheinlich fest installierte, Riesentrailer stehen, und dann sind wir am Seeufer. 3 Jungs fischen offenbar Gold- fische. Scheints für einen Freund, der ein Aquarium besitzt. Es hat einen Steg, für die Boote und eine Treppe, zum ins Wasser steigen. Da es aber kühl ist, die Sonne hat sich nicht gezeigt, habe ich keinen Mumm zum reingehen. Zudem habe ich Schiss, obwohl Robert gesagt hat, dieses Wasser sei ohne Entenflöhe. Diese blöden Dinger werden mich wohl noch eine zeitlang verfolgen. Zum Nachtessen gibt es heute ein Café Complet, wie man so schön sagt für Brot mit Butter, Käse und Aufschnitt oder so. Dazu feine Cherrytomaten von der Chemtrail-Farm. Die sind wirklich super gut.
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