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58 Reiseberichte

2024 Patagonien

Reisebericht Nr. 1


26. 1.2024 Tag 1 Ankunft in Puerto Montt und weiter nach Hornopieren

25. 1.2024 Wir sind gestartet Am Vormittag fahren wir per Auto nach Zürich zu unseren lieben Freunden Monika und Marcel. Von ihnen haben wir das Angebot bekommen, dass wir unser Auto in ihrer Garage lassen können und damit wurde unser grösstes Problem für den Heimtransport in 5 Wochen gelöst. Wir bekommen einen Transfer zum Flughafen, absolvieren das Check-in und die Sicherheitskontrolle, und treffen dann Marko auf einen Kaffee und einen Schwatz, bevor wir in die Lounge gehen und auf den Aufruf des Fluges nach Madrid warten. Alles läuft reibungslos. Der Flug ist ruhig. In Madrid brauchen wir ca. 20 Minuten bis zum Terminal. Unser Gepäck ist durch gecheck bis Santiago de Chile, wir müssen aber aus dem Terminal raus, mit einem Bus wieder etwa 15 Minuten zu einem andern Terminal fahren, dort neu einchecken, und erfahren, dass es nun noch etwa einen gut viertelstündigen Marsch zu absolvieren gibt bis zum nächsten Gebäude, wo sich sowohl Lounge als auch Gate befinden. Da Ruedis Beine heute nicht so im Schuss sind und auch ich immer wieder Probleme mit meinem Ischiasnerv oder einer Schleimbeutelentzündung kämpfe, (mir ist nicht klar, was es wirklich ist), aktivieren wir die Betreuung und werden mit einem offenen Büssli hingefahren. Der Flug nach Santiago ist um 23.30 fällig und bis dahin müssen wir die Zeit irgendwie hinter uns bringen. Also Kaffee trinken, etwas vom Buffet essen und warten, bis wir geholt werden. Kurz vor 11 Uhr beginnt das Boarding und im Flugzeug erwartet uns eine ungemein freundliche Besatzung. Wir schlagen den angebotenen Champagner aus und warten, bis wir in der Luft sind. Dann richten wir uns zum Schlafen ein. Ich werfe eine schwache Schlaftablette ein, Ruedi schläft ohne. Bis etwa um 5 Uhr kann ich schlafen, dann kann ich nur noch dösen. Aus dem Fenster schauen, bringt nichts, da es draussen noch dunkel ist und zudem sind die Scheiben verdunkelt. So gegen 9 Uhr (unsere Zeit) gibt's Frühstück und um eins (9 Uhr Lokalzeit) landen wir pünktlich. Leider müssen wir eine gute Viertelstunde warten, bevor wir am Gate andocken können. 15 kostbare Minuten, die uns nun fehlen. Latam, unsere Fluglinie, hat nämlich den ursprünglich gebuchten Flug annulliert und uns auf einen anderen gebucht, der uns nur gerade 2 Stunden Zeit lässt um die Passkontrolle zu passieren, unser Gepäck holen, Terminal wechseln, neu einchecken und Sicherheitskontrolle absolvieren. Latam hat zwar den Anschluss garantiert, und versprochen, dass wir, falls es doch schief läuft, mit dem Flug um 17.50 nach Puerto Montt transportiert werden. Aus diesem Grunde haben wir die Betreuung überhaupt beantragt. Wir werden also erwartet, alles läuft soweit gut, aber bei der Gepäckausgabe ist der Wurm drinn. Der erste Koffer ist schon auf dem Band, als wir dort ankommen, der zweite lässt etwa 45 Minuten auf sich warten. Weg ist unser Anschluss und wir stehen am Transit-Check-in, wo man uns sagt, dass wir erst um 9 Uhr am Abend weiter fliegen können. Das bedeutet, dass wir unser Auto erst am nächsten Morgen um 8 Uhr bekommen und somit unsere Hotelbuchung und die Reservation auf der Fähre verfallen. Zudem müssten wir in Puerto Montt ein Hotel finden. Und, last but not least, würden wir einen ganzen Tag verlieren, denn die Fähre fährt bloss einmal am Tag und zwar morgens um 10 Uhr. Ich fange an, mit der Dame zu diskutieren, sage, dass wir das unter keinen Umständen akzeptieren, aber da ist nichts zu machen. Wütend lassen wir uns auf den Spätflug buchen und dann suchen wir im nächsten Terminal den Latam-Schalter. Dort beginnt die Diskussion von neuem, ich erkläre den Leuten, was das für Konsequenzen für uns hat, wenn wir nicht vor 10 Uhr abends in Puerto Montt ankommen, sage, dass es uns wurst ist, wenn wir in Economy Klasse sitzen, dass sie zudem verpflichtet sind, uns auf den nächsten Flieger zu buchen etc. etc. Alles was ich heraus schlagen kann, ist, dass wir auf der Warteliste des 5 Uhr-Fluges landen und uns am Gate einfinden sollen, wo dann geschaut wird, ob eventuell irgendwelche Passagiere ausfallen und dadurch Plätze für uns frei werden. In der Zwischenzeit telefoniert Ruedi mit unserem Reisebüro-Agenten, der uns sagt, dass es gemäss Reservationssystem noch zwei andere Flüge gibt, und dass diese beide noch freie Plätze in Economy-Klasse anbieten. Also zurück zum Schalter, wieder Diskussion mit einer anderen Angestellten, die behauptet, das stimme nicht. Wir geben uns geschlagen und finden uns zur angegebenen Zeit am Gate ein. Dort macht man uns keine Hoffnungen, aber sie würden ihr Bestes tun. Wieder erkläre ich den Damen, warum es für uns so wichtig ist, rechtzeitig an Ziel zu sein. Dann kommt noch eine Vorgesetzte dazu, die verspricht, sich zu kümmern und um 20 vor fünf bekommen wir das ok zum einsteigen. Eine Viertelstunde später sind wir in der Luft. Ich bin ziemlich geschafft, aber immerhin glücklich, dass wir nun doch rechtzeitig unser Endziel erreichen würden. In Puerto Montt ist die Dame am Mietwagen-Schalter nicht gerade erfreut, dass wir nun doch da sind Aber nach einem Telefonat bestätigt sie uns, dass das Auto hier sei. Wir werden abgeholt und auf dem Parkplatz übergibt uns der Angestellte einen Hyundai Tucson und kurze Zeit später sind wir unterwegs nach Hornopiren, wo wir um 23.30 eintreffen und herzlich empfangen werden. Nun nur noch Zähne putzen und schlafen. Wir sind völlig erledigt.
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27. 1.2024 Hornopiren nach Yelcho de Patagonia

Gestern sind wir übrigens bei Regen angekommen, heute erwachen wir mit schönem Wetter. Das Frühstück ist gut, und wir werden freundlich bedient. So gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Fähre, die um 10 Uhr ablegen soll. Die Schlange ist laaaang, aber wir haben ja eine Reservation und der gut gelaunte Angestellte nimmt der Reihe nach alle Autokennzeichen auf eine Liste, resp. hakt die vorgemerkten ab. Wir gehen hinunter an die Rampe, das Schiff ist noch nicht in Sicht und es heisst, es wird ca. 10.30 eintreffen, also sicher nicht vor 10.45, eher später, ablegen. Wir schauen uns um und entdecken ein Lädeli, wo wir ein paar Rollen Haushaltpapier und WC Papier, sowie Wasser besorgen. Nun haben wir erst mal das Wichtigste. Irgendwann bewegt sich die Kolonne und bald sind alle Autos geladen und die Fahrt nach Leptepu kann beginnen. Wir verbringen die gut dreistündige Schifffahrt mehr oder weniger draussen auf dem einen oder andern Deck. Die Landschaft wechselt nicht gross. Wald, Wald und nochmals Wald nur, aber es ist wunderschön. Irgendwann kommen auch Berge mit oder ohne Schnee und Gletscher in Sicht. In Leptepu endet die erste Etappe, es folgt eine kurze Fahrt auf ungeteerter Strasse und dann nochmals eine etwa 30minütige Fährstrecke nach Caleta Gonzalo. Dann wird's richtig staubig. Gute 60km Piste mit ziemlich Verkehr, vielen Schlaglöchern und teilweise ziemlich kurvig. Zum Glück muss nicht ich das fahren, das käme nicht gut raus. Etwa um halb 5 erreichen wir Chaitén. Die Städtchen wurde nach 2008 aus dem Boden gestampft, nachdem die ursprüngliche Ortschaft vom Ausbruch des gleichnamigen Vulkans dem erdboden gleich gemacht worden war. Wir haben das alte Dorf, in dem wieder Leute leben, vor 4 Jahren besucht und die Spuren der Verwüstung sind nicht verschwunden. In einem Supermarkt haben wir noch per Zufall einen Minigaskocher und ein Emailpfännchen gefunden, dazu ein Glas Pulverkaffee,(der nicht von Nestlé stammt, oh Wunder!!), so, dass wir nun auch unterwegs mal einen Kaffee kochen können, falls uns drum ist. Ab hier ist auch die Strasse wieder geteert, so dass ich die Reise mehr geniessen kann. Durch die Fährfahrten, die zwar schön waren, uns aber mit viel Zeitverlust transportierten, hatten wir leider keine Zeit, links oder rechts irgend einen Spaziergang zu machen, zudem waren die Tabanos unterwegs. Das sind die frechen Blutsauger, die uns schon während den letzten zwei Reisen die Lust am Laufen verdarben. Kurz vor 6 kommen wir im Hotel Yelcho en la Patagonia. Was für ein schöner Ort. Nur etwa 100m vom See entfernt, grüne Wiese mit vielen Bäumen laden zum Spazieren ein, bloss die Tabanos verhindern es erfolgreich. Wir haben einfach keine Lust mit wedelnden Armen durch die Gegend zu stiefeln. So richten wir uns im Zimmer, mit Blick ins Grüne, ein. Ich schreibe den Bericht über die Anreise von Donnerstag und Freitag und um halb 8 gehen wir ins Restaurant und bestellen einen Mojito. Die junge Frau zückt ein Büchlein und erklärt uns, dass sie ihr Bestes gäbe, uns den Drink nach Rezept zu machen. Aber dann naht Hilfe. Ihr Arbeitskollege erklärt, dass es nur einen speziellen schwarzen Rum aus Patagonien gäbe, der sich aber durchaus für unseren Mojito eigne, und übernimmt gleich auch die Herstellung. Dazu plaudert er mit uns, stellt Fragen oder gibt uns Antwort auf unsere Fragen. Der Rum hat wirklich ein sehr gutes Aroma und Ruedi und ich geniessen den Apéro. Anschliessend bekommen wir einen schönen Tisch am Fenster. Wir wählen vom angebotenen Menü die Hühnersuppe als Erstes, dann nimmt Ruedi den Schweinsbraten mit Kartoffelgratin und ich den Fisch, den mir der Kellner als sehr gut beschreibt. Hätte ich gewusst, dass es Meeraal ist, hätte ich es sicher nicht genommen, aber der Fisch war gut, so dass ich es nicht bereue, auf den jungen Mann gehört zu haben. Anschliessend ein Dessert im Glas mit Biscuit und verschiedenen Crèmen. Ruedi schmeckt es nicht, ich finde es nicht schlecht. Zurück im Zimmer schreibe ich noch den gestrigen Bericht zu Ende, dann ruft das Bett.
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