Schon in der Nacht hat es zu regnen begonnen, das Wetter wechselt hier definitiv sehr schnell und ohne Vorboten. Am Morgen dann eine neue Wetter- variante. Um 7 Uhr blitzt und donnert es. Der Wind scheint mässig zu sein, wenigstens, was aus dem Fenster zu sehen ist. Wir essen wieder von unseren Vorräten, die immer noch nicht aufgebraucht sind. Brot mit Butter und Käse, dazu zimmereigenen Kaffee. Tiptop. Nun alles noch fertig packen und kurz nach 10 checken wir aus. Unsere Bagage können wir im Hotel lagern. Dann machen wir uns voller Freude auf den Weg zur Art Gallery. Die wird nun ja wohl offen sein. Aber weit gefehlt. Da ist immer noch dieser Zettel vom Samstag an der Tür. Wir sind wütend. Ein Schild besagt, dass es einen 'Lieferanten'-Eingang gibt und Ruedi be- steht darauf, dorthin zu gehen. Ich bin überzeugt, dass auch dort alles verrammelt ist, aber Ruedi kommt triumphierend zurück. In einem kleinen Raum sei ein Angestellter, der auch nicht weiss, warum das Museum zu sei. Aber wir sollten doch in einer Stunde nochmals kommen, dann könnte er uns rasch in die Ausstellung lassen, die wir so gerne sehen wollen. Man stelle sich das mal bei uns vor. Ein Angestellter im Kunsthaus lässt fremde Leute in einen Ausstellungsraum, während das Museum ge- schlossen ist. Nee, sowas ist bei uns schlicht nicht zu denken. Der hier hat Mitleid mit uns, dass wir so enttäuscht sind und Freude, dass wir von so weit her anreisen, um genau das zu sehen. Da kann er doch nicht zulassen, das wir erfolglos von dannen ziehen müssen. Blöd, dass wir nichts dabei haben, um uns für diese Hilfsbereitschaft zu bedanken. Bei der Ausstellung handelt es sich um das Originalhaus von Maud Lewis, das 1970 sehr herunter gekommen eingesammelt und neu aufgebaut wurde. Ein Teil der bemalten Wände, Treppen, Ofendeckel, Kommoden etc. sind nach Fotos rekonstruiert worden. Die Originalhaustür gibt es noch, sie ist aber in einer Glasvitrine, da sie ziemlich morsch und verwittert ist. Aber sie ist von beiden Seiten wunderschön bemalt. Diese Frau, die ihr Leben so toll gemeistert hat, beeindruckt uns enorm. Schade, dass ihr der Ruhm erst nach ihrem Tode wirklich zuteil wurde. Ihre Bilder sind sehr simpel, aber sie stellen das Leben dar, wie es damals war. Es ist einfach naive Malerei und die gefällt uns wesentlich besser, als die Bilder, bei denen man eine Erklärung braucht, was sie denn darstellen sollen. Ja, wir sind glücklich. Die Stunde, die uns bleibt, bevor wir in die Ausstellung können, nutzen wir, um noch rasch zu den zwei Läden zu gehen, in denen es eventuell Birkensirup geben soll. Auf dem Weg dorthin werden wir mehrmals ziemlich verregnet. Die Läden sind nun tatsächlich geöffnet, aber das Gewünschte haben sie nicht. Tja, ich habe mir alle Mühe gegeben, leider erfolglos. Nach dem Museumsbesuch beschliessen wir, dass wir unten an der Waterfront etwas trinken gehen. Auf dem Weg dorthin kommt mir in den Sinn, dass wir doch mit dem Harbour Hopper noch eine Runde machen könnten, damit die Zeit schneller vorbei geht. Der Hopper ist etwas ganz besonderes hier. Während das in den meisten Städten irgendwelche Doppelstöcker sind, ist es hier ein Am- phibienfahrzeug. Ein Teil der Tour findet auf dem Wasser statt, ein Teil an Land. Das ist doch wirklich speziell. Aber leider ist die nächste Ab- fahrt erst in einer Stunde, und das es schon wieder regnet, mögen wir nicht s lange warten. Also zurück ins Hotel, wo wir uns ein Taxi kommen lassen, das uns ins Flughafen-Hotel bringt. Hier bekommen wir ein schönes Zimmer und vertrödeln nun unsere Zeit. Aber ein Highlight hatten wir ja heute, wir können uns also nicht beklagen
Zuletzt geändert 2022-09-26 21:02 UTC von info f532a7x0 (Unterschiede)
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