56 Bericht 014

22. 9.2022 Dunromin Waterfont Campgroud

Gemäss Wetterbericht soll es heute noch bis anfangs Nachmittag trocken
bleiben, und da es je weiter nach Osten je nässer zu sein scheint,
schlage ich vor, dass wir noch einen Abstecher nach Brier Island machen.
Nach dem Frühstück fahren wir also nochmals runter nach East Ferry
und sind gerade rechtzeitig für die Fähre nach Long Island. Diese Insel
und das, was es zu sehen gibt, kennen wir ja schon und fahren ohne Stop
ans Ende, wo wir auch genau passend für die Fähre nach Brier Island
ankommen. Es gibt eine Strasse, die auf der linken Seite und eine die
mehr auf der rechten Seite ans andere Ende der Insel führt. Erst muss
ich natürlich dem 'Gift Shop', der an der Kreuzung liegt, einen Besuch
abstatten. Aber dort gibt es genau so wenig etwas Gescheites, wie in
den andern Shops. Anschliessend fahren wir die rechte Strasse bis zum
Leuchtturm und sind damit an der westlichste Stelle von Nova Scotia.
Es ist zwar nicht strahlend, aber weder nass noch sehr kalt. Der Wind
bläst zwar, aber man kann gut herum spazieren. Die Wiesen sind herbstlich
farbig und eigentlich wäre es schön, hier länger zu verweilen und einen
ausgedehnten Lauf zu machen. Aber wir wollen heute ja noch ein Stück näher
zu Halifax kommen, drum verzichten wir und fahren zurück ins Kaff. Dort
lese ich auf dem Schild des örtlichen kleinen Supermarkts, dass sie auch
Souvenirs haben, also nochmals anhalten und reinschauen. Aber auch da
gibt es natürlich nichts für uns. Hinter dem Laden entdecke ich aber
ein Café. Immer wieder falle ich auf den Begriff 'Café' rein. Hier ist
ein 'Café' selten eines, wie wir es kennen, sondern eher ein kleines
Restaurant, das Snacks und ein begrenztes Angebot an Gerichten anbietet.
Jedenfalls haben sie Fish 'nd Chips und da es gerade Mittag ist, bestellen
wir uns je eine Portion und werden nicht enttäuscht. Der Fisch ist sehr
gut und die Frites sensationell. Ruedi sagt den Frauen, die das 'Café'
führen, er hätte hier die besten French Fries auf diesem Kontinent ge-
gessen. Die Damen strahlen. Den Kaffee lassen wir lieber, es ist ein
gebrühter und damit kein 'richtiger'. Nun also zurück zur Fähre, auf die
wir dieses Mal eine Viertelstunde warten müssen. Schon auf Long Island
fängt es an zu nieseln, später, wieder auf dem Festland, regnet es.
Wir lassen Digby links liegen und fahren weiter Richtung Westen.
Bei Annapolis gibt es ein Camping, den wir schon früher gesehen hatten,
dann aber auf der andern Seite über dem Meer übernachteten. Wir sind
fast die einzigen hier, natürlich ausser all den Saison-Wohnmobilen,
wie sie auf allen CGs mehrheitlich stehen. Unser Platz liegt fast unten
am Fluss. Es ist trocken, aber die Wolken sind schwarz und das Wasser
kräuselt mit dem starken Wind. Der Mann im Büro macht uns darauf auf-
merksam, dass es schwierig werden könnte für die Nacht von Freitag auf
Samstag wegen des Hurricans Fiona, der morgen auf Nova Scotia treffen
wird. Die National und Provinz-Parks sind alle geschlossen und scheinbar
haben auch CGs zu gemacht. Wir sagen, wir werden darüber schlafen und
morgen Bescheid geben, ob wir noch eine weiter Nacht bleiben werden.
Noch während wir vom Fluss zum Camper zurück laufen, fängt es an zu
nieseln und dann geht es richtig los. Der Regen trommelt aufs Dach und
der Wind rüttelt an unserem Gefährt. Und es hört nicht mehr auf für
Stunden. Wir wissen aber noch nicht, wie wir das morgen machen sollen.
Ich schlage vor, dass wir Fraserway anfragen, was sie meinen. Aber na-
türlich kommt keine Antwort mehr. Also verschieben wir den Entscheid
auf morgen.

Track
Dunromin Waterfont Campgroud

 


23. 9.2022 Auf der Flucht

Irgendwann in der Nacht haben Regen und Wind nach gelassen und der Morgen
fängt trocken, aber trüb an. Da wir immer noch unschlüssig sind, rufen
wir bei Fraserway an und fragen, ob wir den Camper ev. heute noch zurück
bringen können und wir dann in der Stadt ein Hotel suchen würden. Die
Angestellte sagt, dass es kein Problem sei, den Wagen heute zu bringen,
aber die Hotelsuche könnte schwierig sein. Noch ein Telefon an den CG,
auf dem wir die beiden Nächte von Samstag bis Montag gebucht haben.
Vielleicht können wir ja dort einen Tag früher kommen. Es kommt ein
Anrufbeantworter, der sagt, dass sie extrem beschäftigt seien, dass sich
praktisch voll seien und dass sie im Moment keine Anrufe entgegen nehmen
könnten. Aber damit ist unsere Frage ja eigentlich schon beantwortet.
Noch ein Hotel in Halifax suchen, und das ist gar nicht so schwierig. Dann
essen wir rasch etwas, räumen das Gröbste auf und fahren los mit
Ziel Fraserway. Unterwegs kaufe ich noch in einem Farm Market Maple Sirup,
obwohl ich lieber Birken Sirup möchte, aber den scheint es auf Nova Scotia
nicht zu geben. 5 Wochen lang habe ich nun danach gesucht... Dann fahren
wir auf einen Parkplatz, wo wir unsere Koffer packen, so dass wir in
Bedford nur noch abgeben können. So gegen zwei Uhr sind wir dort. Seit
kurzer Zeit windet es stärker und regnet etwas. Ruedi macht die Abnahme,
ich sitze im Wartehäuschen, wo es immer kälter wird. Herumlaufen mag
ich nicht, ist mir zu nass. Erst gegen halb 5 sind die zwei andern,
die auch in die Stadt und nicht an den Flughafen wollen, fertig, so dass
uns der Shuttle nun hinbringen kann. Wir haben ein grosses Zimmer im
5. Stock. Nebenan gibt es scheint es ein Einkaufszentrum und die Art
Gallery of NS ist auch nicht weit weg. Nun unter die Dusche ein bisschen
herum rumoren und hinunter zum Schauen, wo wir etwas zu essen bekommen.
Draussen bläst uns der Wind fast um und es regnet. Also wieder hinein
und das interne Restaurant anschauen. Der 'Platzanweiser' sagt, sie seien
voll. Wie lange wir warten müssten? ja, etwa drei Stunden. Das ist uns
zu viel, also doch raus in den Wind und in den Regen. Wir schleichen
der Wand nach und schlüpfen 10m weiter ins Einkaufszentrum. Unten sind
die 'Restaurants', aber ausser einem 'Subway' ist nichts geöffnet. Zudem
ist es echt öde hier. Kein Mensch ausser uns. Vorher hatten wir noch
'Boston Pizza' angeschrieben gesehen. Wir suchen den Weg, können von
Shopping Centre über eine geschlossene Passerelle auf die andere Seite
der Strasse und finden dann dort den Weg zum Pizza-Laden. Es läuft zwar
viel zu laute Musik, aber im Moment haben wir keine Auswahl und das
Angebot scheint gut zu sein. Wir bestellen uns Onion-Rings und einen
Mojito, und anschliessend isst Ruedi Fettuccine und ich ein Wrap.
Beides ist reichlich, aber echt gut. Und die Bedienung hier ist enorm
freundlich. Anschliessend finden wir sogar problemlos den Weg zurück ins
Hotel. Nun ist es 10Uhr und draussen pfeift der Wind seit einer Stunde
sehr heftig und der Regen trommelt an die Scheiben. Fiona ist hier.

Track
Hotel Halifax

 


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