Gemäss Wetterbericht soll es heute noch bis anfangs Nachmittag trocken bleiben, und da es je weiter nach Osten je nässer zu sein scheint, schlage ich vor, dass wir noch einen Abstecher nach Brier Island machen. Nach dem Frühstück fahren wir also nochmals runter nach East Ferry und sind gerade rechtzeitig für die Fähre nach Long Island. Diese Insel und das, was es zu sehen gibt, kennen wir ja schon und fahren ohne Stop ans Ende, wo wir auch genau passend für die Fähre nach Brier Island ankommen. Es gibt eine Strasse, die auf der linken Seite und eine die mehr auf der rechten Seite ans andere Ende der Insel führt. Erst muss ich natürlich dem 'Gift Shop', der an der Kreuzung liegt, einen Besuch abstatten. Aber dort gibt es genau so wenig etwas Gescheites, wie in den andern Shops. Anschliessend fahren wir die rechte Strasse bis zum Leuchtturm und sind damit an der westlichste Stelle von Nova Scotia. Es ist zwar nicht strahlend, aber weder nass noch sehr kalt. Der Wind bläst zwar, aber man kann gut herum spazieren. Die Wiesen sind herbstlich farbig und eigentlich wäre es schön, hier länger zu verweilen und einen ausgedehnten Lauf zu machen. Aber wir wollen heute ja noch ein Stück näher zu Halifax kommen, drum verzichten wir und fahren zurück ins Kaff. Dort lese ich auf dem Schild des örtlichen kleinen Supermarkts, dass sie auch Souvenirs haben, also nochmals anhalten und reinschauen. Aber auch da gibt es natürlich nichts für uns. Hinter dem Laden entdecke ich aber ein Café. Immer wieder falle ich auf den Begriff 'Café' rein. Hier ist ein 'Café' selten eines, wie wir es kennen, sondern eher ein kleines Restaurant, das Snacks und ein begrenztes Angebot an Gerichten anbietet. Jedenfalls haben sie Fish 'nd Chips und da es gerade Mittag ist, bestellen wir uns je eine Portion und werden nicht enttäuscht. Der Fisch ist sehr gut und die Frites sensationell. Ruedi sagt den Frauen, die das 'Café' führen, er hätte hier die besten French Fries auf diesem Kontinent ge- gessen. Die Damen strahlen. Den Kaffee lassen wir lieber, es ist ein gebrühter und damit kein 'richtiger'. Nun also zurück zur Fähre, auf die wir dieses Mal eine Viertelstunde warten müssen. Schon auf Long Island fängt es an zu nieseln, später, wieder auf dem Festland, regnet es. Wir lassen Digby links liegen und fahren weiter Richtung Westen. Bei Annapolis gibt es ein Camping, den wir schon früher gesehen hatten, dann aber auf der andern Seite über dem Meer übernachteten. Wir sind fast die einzigen hier, natürlich ausser all den Saison-Wohnmobilen, wie sie auf allen CGs mehrheitlich stehen. Unser Platz liegt fast unten am Fluss. Es ist trocken, aber die Wolken sind schwarz und das Wasser kräuselt mit dem starken Wind. Der Mann im Büro macht uns darauf auf- merksam, dass es schwierig werden könnte für die Nacht von Freitag auf Samstag wegen des Hurricans Fiona, der morgen auf Nova Scotia treffen wird. Die National und Provinz-Parks sind alle geschlossen und scheinbar haben auch CGs zu gemacht. Wir sagen, wir werden darüber schlafen und morgen Bescheid geben, ob wir noch eine weiter Nacht bleiben werden. Noch während wir vom Fluss zum Camper zurück laufen, fängt es an zu nieseln und dann geht es richtig los. Der Regen trommelt aufs Dach und der Wind rüttelt an unserem Gefährt. Und es hört nicht mehr auf für Stunden. Wir wissen aber noch nicht, wie wir das morgen machen sollen. Ich schlage vor, dass wir Fraserway anfragen, was sie meinen. Aber na- türlich kommt keine Antwort mehr. Also verschieben wir den Entscheid auf morgen.
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Dunromin Waterfont Campgroud
Irgendwann in der Nacht haben Regen und Wind nach gelassen und der Morgen fängt trocken, aber trüb an. Da wir immer noch unschlüssig sind, rufen wir bei Fraserway an und fragen, ob wir den Camper ev. heute noch zurück bringen können und wir dann in der Stadt ein Hotel suchen würden. Die Angestellte sagt, dass es kein Problem sei, den Wagen heute zu bringen, aber die Hotelsuche könnte schwierig sein. Noch ein Telefon an den CG, auf dem wir die beiden Nächte von Samstag bis Montag gebucht haben. Vielleicht können wir ja dort einen Tag früher kommen. Es kommt ein Anrufbeantworter, der sagt, dass sie extrem beschäftigt seien, dass sich praktisch voll seien und dass sie im Moment keine Anrufe entgegen nehmen könnten. Aber damit ist unsere Frage ja eigentlich schon beantwortet. Noch ein Hotel in Halifax suchen, und das ist gar nicht so schwierig. Dann essen wir rasch etwas, räumen das Gröbste auf und fahren los mit Ziel Fraserway. Unterwegs kaufe ich noch in einem Farm Market Maple Sirup, obwohl ich lieber Birken Sirup möchte, aber den scheint es auf Nova Scotia nicht zu geben. 5 Wochen lang habe ich nun danach gesucht... Dann fahren wir auf einen Parkplatz, wo wir unsere Koffer packen, so dass wir in Bedford nur noch abgeben können. So gegen zwei Uhr sind wir dort. Seit kurzer Zeit windet es stärker und regnet etwas. Ruedi macht die Abnahme, ich sitze im Wartehäuschen, wo es immer kälter wird. Herumlaufen mag ich nicht, ist mir zu nass. Erst gegen halb 5 sind die zwei andern, die auch in die Stadt und nicht an den Flughafen wollen, fertig, so dass uns der Shuttle nun hinbringen kann. Wir haben ein grosses Zimmer im 5. Stock. Nebenan gibt es scheint es ein Einkaufszentrum und die Art Gallery of NS ist auch nicht weit weg. Nun unter die Dusche ein bisschen herum rumoren und hinunter zum Schauen, wo wir etwas zu essen bekommen. Draussen bläst uns der Wind fast um und es regnet. Also wieder hinein und das interne Restaurant anschauen. Der 'Platzanweiser' sagt, sie seien voll. Wie lange wir warten müssten? ja, etwa drei Stunden. Das ist uns zu viel, also doch raus in den Wind und in den Regen. Wir schleichen der Wand nach und schlüpfen 10m weiter ins Einkaufszentrum. Unten sind die 'Restaurants', aber ausser einem 'Subway' ist nichts geöffnet. Zudem ist es echt öde hier. Kein Mensch ausser uns. Vorher hatten wir noch 'Boston Pizza' angeschrieben gesehen. Wir suchen den Weg, können von Shopping Centre über eine geschlossene Passerelle auf die andere Seite der Strasse und finden dann dort den Weg zum Pizza-Laden. Es läuft zwar viel zu laute Musik, aber im Moment haben wir keine Auswahl und das Angebot scheint gut zu sein. Wir bestellen uns Onion-Rings und einen Mojito, und anschliessend isst Ruedi Fettuccine und ich ein Wrap. Beides ist reichlich, aber echt gut. Und die Bedienung hier ist enorm freundlich. Anschliessend finden wir sogar problemlos den Weg zurück ins Hotel. Nun ist es 10Uhr und draussen pfeift der Wind seit einer Stunde sehr heftig und der Regen trommelt an die Scheiben. Fiona ist hier.
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